Am Sonntag konnte SPÖ-Kandidat Dietmar Prammer die Bürgermeister-Stichwahl in Linz deutlich für sich entscheiden. Mit 77,1 Prozent der Stimmen setzt er sich klar gegen den Freiheitlichen Kandidaten Michael Raml durch, der auf 22,9 Prozentpunkte kommt.
Bereits am 6. Februar wird Prammer in Linz als neuer Bürgermeister angelobt. Der 50-Jährige wird dieses Amt zumindest für die nächste zweieinhalb Jahre ausüben. Denn: Im Zuge der Landtags- und Gemeinderatswahlen 2027 wird die Bevölkerung schon wieder über einen neuen Bürgermeister abstimmen.
Am Sonntagabend äußerte sich Prammer in der ZiB-2 im ORF zu seinem Wahlsieg. Trotz der geringen Wahlbeteiligung von unter 50 Prozent ist der SPÖ-Politiker mit dem Ergebnis zufrieden. "Wir hatten eine viel höhre Wahlbeteiligung als 2021 bei der Stichwahl, da lag sie nur bei 30 Prozent", so der neue Bürgermeister.
In den kommenden zweieinhalb Jahren möchte er den erfolgreichen Weg mit allen anderen Partein in Linz fortsetzen. Neben der Transformation der Industrie, der Sicherheit und Gesundheitsthemen gibt es große Herausforderungen, so Prammer. Durch eine Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg will der SPÖ-Bürgermeister diese Aufgaben angehen. Ein Arbeitsübereinkommen mit einer anderen Partei will Prammer nicht eingehen. "Aktuell stellt sich diese Frage nicht", so der neue Linzer Stadtchef.
Angesprochen auf den Skandal, den sein Vorgänger Klaus Luger auslöste, hofft Prammer, dass sich die Schadensersatzforderungen im Zuge der LIVA-Affäre in Luft auflösen. Hier sei man in enger Abstimmung mit den Topjuristen. Eine mögliche Schadensersatzforderung gegen Luger will Prammer nicht dezidiert ausschließend.
Bei der Besetzung des vakanten Postens des SPÖ-Landesparteiobmanns sei laut Prammer keine Eile geboten. Es sei wichtig, bis 2027 ein starkes Team auf die Beine zu stellen. "Vom Hudln kommen die Kinder", drückt Prammer auf die Bremse.
Er habe mit seinem Erfolg einen starken Auftakt in das Jahr geliefert. "Wir haben einen guten Wahlkampf gemacht", so Prammer. Dennoch müsse man zugeben, dass die drohende Bundesregierung unter Herbert Kickl dazu beigetragen, dass mich viele Wähler anderen Parteien unterstützt haben.'