Politik

Prammer sprach erstmals über ihre Krankheit

Heute Redaktion
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Mit den Worten "Ja, ich habe Krebs" hat Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) am Dienstag jene Diagnose, wegen der sie sich vor knapp zwei Wochen vorübergehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, bekannt gemacht. Die Parlamentschefin wird trotz der Erkrankung ihre Amtsgeschäfte ab sofort wieder voll aufnehmen: "Von nun an gehen wir wieder ins Tagesgeschäft." Auch will Prammer, sofern die SPÖ wieder stärkste Kraft bei der Wahl wird, neuerlich als Nationalratspräsidentin kandidieren.

Mit den Worten "Ja, ich habe Krebs" hat Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) am Dienstag jene Diagnose, wegen der sie sich , bekannt gemacht. Die Parlamentschefin wird trotz der Erkrankung ihre Amtsgeschäfte ab sofort wieder voll aufnehmen: "Von nun an gehen wir wieder ins Tagesgeschäft." Auch will Prammer, sofern die SPÖ wieder stärkste Kraft bei der Wahl wird, neuerlich als Nationalratspräsidentin kandidieren.

Es war ein tapferer Auftritt der Nationalratspräsidentin vor Journalisten. Gemeinsam mit dem Leiter der Abteilung für Onkologie am Wiener AKH, Christoph Zielinski, informierte die Präsidentin, dass sie in der vergangenen Woche bereits die erste Therapie hinter sich gebracht habe. Unter welcher Art von Krebs sie leidet, sagte Prammer mit Hinweis auf ihre Privatsphäre nicht.

Gegen Stigmatisierung von Krebs

Dass sie mit der Krankheit überhaupt an die Öffentlichkeit gegangen ist, erklärte die Präsidentin damit, dass sie hiemit auch einer Stigmatisierung von Krebs-Patienten entgegentreten habe wollen. Zielinski würdigte ausdrücklich diesen "sehr ungewöhnlichen Schritt".

Prammer bekannte, dass die für sie überraschende Diagnose ein "schwerer Schock" gewesen sei. Die Krankheit sei für sie aber kein Anlass aufzugeben: "Ich werde kämpfen." Sie sei auch sehr zuversichtlich, ihr Amt weiter ausüben zu können: "Ein Risiko bleibt, aber wer lebt schon ohne Risiko."

Arzt: Sie kann Tätigkeit nachgehen

Zielinski versicherte, dass Prammer ihr Tätigkeit ohne Einschränkungen werde fortführen können. Krebs habe sich zu einer chronischen Erkrankung entwickelt, von der Menschen nicht mehr aus dem Leben gezogen würden. Es gebe Therapien, die ein normales Leben ermöglichten und durch ambulante Behandlungen nicht einmal einen großen Zeitaufwand nach sich zögen.

Dementsprechend meinte die Präsidentin dann auch: "Ich nehme die Arbeit wieder auf." Sie werde bereits am (morgigen) Mittwoch die von der FPÖ beantragte Sondersitzung des Nationalrats wieder leiten. An der Wahlkampagne der SPÖ Oberösterreich, deren Spitzenkandidatin Prammer ist, wird sie zwar nicht mehr teilnehmen, wohl aber an der Abschlussveranstaltung der Bundespartei Freitag am späten Nachmittag.

Der Dank der Präsidentin galt neben ihrer Familie vor allem dem Zweiten Nationalratspräsidenten Fritz Neugebauer (ÖVP), der sie in den letzten Tagen nicht nur vertreten habe, sondern ihr auch sehr freundschaftlich zur Seite gestanden sei, sowie Kanzler Werner Faymann (SPÖ), der sich voll hinter sie als Nationalratspräsidentin gestellt habe. Auch die guten Wünsche von Parlamentsmitarbeitern und aus der Bevölkerung erwähnte Prammer, die zuletzt auch den Medien für die respektvolle Berichterstattung dankte.