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Präsident Erdogans Palast ist ein Schwarzbau

Heute Redaktion
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Bild: AP/Ex13 (Wikipedia)

Viel Kritik musste der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einstecken, weil er sich als Amtssitz den 200.000 Quadratmeter (samt Grundstück) großen und 491 Millionen Euro teuren Weißen Palast bauen ließ. Schon während des Baus juckten Erdogan bestehende Gesetze und der Vorwurf, sich selbst ein Denkmal schaffen zu wollen, wenig. Doch nun urteilte ein Gericht: Das Gebäude ist ein Schwarzbau!

Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk hatte die als grüne Lunge dienende Waldfarm im Westen Ankaras gestiftet, später wurder sie als als Naherholungsgebiet unter besonderen staatlichen Schutz gestellt. Trotzdem begannen auf Erdogans Anweisung hin die Bauarbeiten zu seinem Prunk-Palast genau dort. Mehrere Gerichtsbeschlüsse und einen verordneten sofortigen Baustopp ignorierte der heutige türkische Präsident.
Ende Oktober 2014 wurde der Weiße Palast eröffnet, die Oppositionsparteien boykottierten die Veranstaltung und kündigten an, bei einem Wahlsieg bei den türkischen Wahlen am 7. Juni 2015 den Palast einer Universität zur Verfügung zu stellen. Auch Historiker und Architekten schüttelten über Erdogans den Kopf und betonten, dass sich Osmanen sich in der Vergangenheit beim Palastbau in Bescheidenheit geübt hatten.

Nun erklärte das oberste Verwaltungsgericht der Türkei einstimmig den Bau für nicht rechtens und verwarf die grundsätzliche Baugenehmigung. Erdogans Protz-Palast hätte also nie gebaut werden dürfen.