Österreich

Praterstern-Messerstecher "wie in einem Blutrausch"

Der 23-jährige Afghane, der Anfang des Jahres in der Leopoldstadt eine Familie attackierte, steht vor Gericht. Geständnis gibt es keines.

Heute Redaktion
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Dem Angeklagten droht eine lebenslange Haftstrafe.
Dem Angeklagten droht eine lebenslange Haftstrafe.
Bild: Sabine Hertel

Am 7. März war der Mann auf der Praterstraße unterwegs. Als eine Familie ein Restaurant verließ, zückte der 23-Jährige das Messer und stach zu. Zwei Personen wurden bei dem Angriff verletzt.

Der Afghane flüchtete daraufhin vom Tatort, bedrohte unterwegs einen Zeugen und stach kurze Zeit später erneut zu. Direkt am Praterstern attackierte er nämlich einen Landsmann.

Am heutigen Donnerstag sitzt der 23-Jährige vor Gericht. Während die Staatsanwältin ihr Eröffnungsplädoyer hält, ist der Blick des Afghanen auf den Boden gerichtet. "Man könnte meinen, er war wie in einem Blutrausch. Er hat wild, wie ein Tier herumgeschrien", so die Anklägerin.

Laut Verteidiger Wolfgang Blaschitz wird es vom Angeklagten kein Geständnis geben. Er meint, es könne keine Rede davon sein, dass sein Mandant jemanden töten wollte.

Kurz darauf überraschte der 23-Jährige die Anwesenden mit seiner Aussage: "Ich habe es getan!" Warum er zugestochen hat, wisse er aber nicht mehr.

Verdacht auf Schizophrenie bestätigte sich nicht

Nach seiner Festnahme sorgte der Afghane mit seinen wirren Aussagen immer wieder für Aufsehen. Er sprach von Stimmen in seinem Kopf, sowie von "Teufelsmenschen", die ihn verfolgen würden. Anschließend wurde der 23-Jährige ins Otto-Wagner-Spital eingeliefert. Es bestand der Verdacht auf paranoide Schizophrenie. In der Anstalt übte der Angeklagte mehrere Selbstmordversuche aus.

Laut einem Gutachten bestehe jedoch keine schwerwiegende psychische Krankheit. Der Sachverständiger Peter Hofmann meint, dass der Mann während der Attacken "über einen völlig geordneten Gedankengang verfügte".

Dem Afghanen droht nun eine lebenslange Haft. Am Donnerstag wird ein Urteil erwartet.

(Red)