Wien

Praterstraße neu: Eine Fahrspur soll wegfallen

Die Straße in der Leopoldstadt bekommt eine 3. Baumreihe in der Mitte, breite Fuß- und Radwege, bessere Querungen und schattige Aufenthaltsbereiche.

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    So soll die Praterstraße in Wien aussehen.
    So soll die Praterstraße in Wien aussehen.
    STADT WIEN/CUULBOX I 3:0 LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

    Die Umgestaltung der Praterstraße erfolgt in zwei Bauphasen: 2021 startet der Umbau vom Nestroyplatz bis zur Unteren Donaustraße, 2022 folgt der Abschnitt Nestroyplatz bis Praterstern. Durch den Wegfall einer Fahrspur soll eine Umverteilung des Platzes im Sinne der Radfahrer und Fußgeher möglich werden. Rund 80 neue Bäume, neugestaltete Plätze, breitere Radwege in beide Richtungen sowie eine Öffnung und Vergrößerung des Therese-Krones-Parks sollen die Praterstraße künftig zu einem klimafreundlichen Boulevard machen. So lautet der Plan der Grünen für diese "grüne Ader" (Zitat grüne Verkehrsstadträtin Birgit Hebein) , die in der Leopoldstadt die Bezirksvorsteherin stellen.

    Pläne wurden mit einem Bürgerbeteiligungsverfahren erarbeitet

    Anrainer und Nutzer der Praterstraße und die ansässigen Geschäftsleute wurden zwischen 2017 und 2019 im Rahmen eines mehrstufigen Bürgerbeteiligungsverfahrens befragt. Die Planung wurde Ende 2019 ausgeschrieben. Ab Donnerstag liegen sie im Amtshaus Karmelitergasse auf. Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) freut sich: "Die neue Praterstraße zeigt, dass die Umverteilung unserer Straßen – hin zu den Menschen, weg von den Motoren – möglich ist". Bezirkschefin Uschi Lichtenegger ist begeistert, dass die neue Straße "frische Luft, viel Schatten und Grün und Platz zum Flanieren" bieten wird. Außerdem wurden "Für die Wünsche der AnrainerInnen nach besseren Querungen, Sitzgelegenheiten und einer Entschärfung der Konfliktstellen im Verkehr wurden im vorliegenden Plan wirklich überzeugende Lösungen gefunden“, so Lichtenegger.

    Zweistelliger Millionenbetrag: Finanzierung ausständig

    Fix ist die Umsetzung der am Mittwoch präsentierten Pläne allerdings noch nicht. Noch fehlen die notwendigen Beschlüsse. Diese könnten erst gefällt werden, wenn die konkrete Finanzierung geklärt ist. Und die genauen Kosten müssten erst erhoben werden, so Lichtenegger. Sie rechnet mit einem zweistelligen Millionenbetrag, den die Leopoldstadt (Jahresbudget: zehn Millionen Euro) alleine unmöglich stemmen kann, ist sich Lichtenegger im Klaren. Verkehrsstadträtin Hebein sicherte aber Unterstützung seitens der Stadt zu.

    Hebein zu skeptischer SPÖ: "Alles wird gut!"

    Die Bezirks-SPÖ hatte sich erst am Dienstag einmal mehr skeptisch bis kritisch zu den grünen Umbau-Plänen für die Praterstraße geäußert hatte. Davon zeigte sich die Verkehrsstadträtin bei der Präsentation wenig beeindruckt, zumal ja, wie bereits erwaähnt, die Anrainer in das Projekt eingebunden gewesen seien. Der Präsentation sei ein langer Abstimmungsprozess mit den Fraktionen und mit Beteiligung von Bürgern und Geschäftsleuten sowie Verkehrsuntersuchungen vorangegangen, betonte Hebein, die fragt: "Warum sollte man jetzt dagegen sein?“ Die nun von der SPÖ an den Tag gelegte "Nervosität" führte sie dann auch auf den laufenden Wahlkampf zurück. "Alles wird gut", beruhigte die Verkehrsstadträtin ihren roten Koalitionspartner.