Wirtschaft

PreiSchock Nationalbank-Chef fürchtet extreme Inflation

Die EZB dürfte ihre Leitzinsen weiter erhöhen. Nationalbank-Gouverneur Holzmann rechnet wegen des enormen Inflationsdrucks mit mindestens 5 Prozent.

Roman Palman
Robert Holzmann ist Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB).
Robert Holzmann ist Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB).
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Die enorme Inflation sitzt Europa und insbesondere Österreich weiter fest im Nacken. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird deshalb den derzeitigen Kurs der schrittweisen Erhöhung der Leitzinsen, aktuell liegt dieser bei 3 Prozent, festhalten. Die Federal Reserve (Fed) in den USA hat den Leitzinssatz gar schon auf 4,5 Prozent angehoben.

"Die aktuellen Informationen über den zugrundeliegenden Inflationsdruck deuten darauf hin, dass es angemessen sein wird, die Zinsen nach unserer März-Sitzung weiter anzuheben", zitiert die "Kleine Zeitung" am Montag aus dem Redetext von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane im Rahmen eines Vortrags am Trinity College in Dublin.

Inflationsdruck nimmt langsam ab, ...

Noch immer sei die Teuerung überhitzt und der Inflationsdruck (zu) stark. "Doch es gibt Anzeichen für eine Abschwächung", sagte Lane, der offenbar ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen scheint.

Der Preisdruck aus den Energiemärkten würde langsam nachlassen, auch bei anderen Rohstoffen und der Wirtschaft deute sich eine leichte Entspannung an. Dem entgegen wirken würden aber die rasant steigenden Lebensmittelkosten und die Arbeitsmarktentwicklung, insbesondere die steigenden Löhne.

Inflationsrate am Verbraucherpreisindex (VPI) inklusive der Schnellschätzung für Februar 2023.
Inflationsrate am Verbraucherpreisindex (VPI) inklusive der Schnellschätzung für Februar 2023.
APA-Grafik / picturedesk.com; Quelle: Statistik Austria

... aber keine Entspannung in Österreich

Auch in Österreich schätzt Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann, dass sich die Kerninflation – dabei sind schwankungsreichen Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert – auch im ersten Halbjahr 2023 nicht wesentlich abschwächen werde. Zur Erinnerung: im Jänner wurde mit 11,2 Prozent ein neuer Rekordwert im aktuellen Inflations-Horror erreicht.

Nach Einschätzung des Währungshüters dauert es "noch sehr lange" bis die Inflation wieder in akzeptable Bahnen im 2-Prozent-Bereich gelenkt werden kann.

Robert Holzmann ist Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB).
Robert Holzmann ist Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB).
THOMAS KARABACZEK / APA / picturedesk.com

OeNB-Chef rechnet mit 5 Prozent

Diese Erwartungen haben eine direkte Folge: die EZB wird laut Holzmann weiter die Zinsschraube anziehen. "In diesem Fall erwarte ich, dass wir die Zinsen in diesem Jahr noch viermal um einen halben Prozentpunkt erhöhen", sagte der OeNB-Chef und EZB-Ratsmitglied in einem Interview mit dem "Handelsblatt" am Montag.

Heißt: Der Wirtschaftswissenschaftler rechnet mit einem Leitzinssatz von mindestens 5 Prozent. 

Die EZB hatte seit Juli des Vorjahres die Leitzinsen bereits fünf Mal angehoben. Zuletzt Anfang Februar um 0,5 Prozentpunkte. Seither liegen diese bei 3 Prozent.

Schon damals war klar, dass das nicht das Ende der Fahnenstange sein würde. Für die nächste geldpolitische Sitzung am 16. März ist schon die nächste Zinserhöhung in Aussicht gestellt. Voraussichtlich sollen die Leitzinsen erneut um einen halben Prozentpunkt steigen. Geht es nach Holzmann, war dies dann auch nicht das letzte Mal.

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