Vor wenigen Tagen noch kam die Jubelmeldung: Endlich sinkt die Inflation spürbar. Die Teuerungsrate beträgt nur mehr 2,4 % (im Jahresvergleich, laut Schnellschätzung der Statistik Austria). Grund der Freude: Das ist der niedrigste Wert seit über drei Jahren.
Grund des langsameren Preis-Anstiegs: Wichtige Kostenfaktoren – vor allem Treibstoffe und Heizöl – haben sich innerhalb des Jahres nicht mehr so stark verteuert.
Doch eine neue Veröffentlichung der Statistik Austria sorgt in Tausenden Haushalten jetzt für große Sorge. Die Mieten (inklusive Betriebskosten) sind merklich gestiegen. Deutlich spürbarer als die allgemeine Inflation. Innerhalb eines Jahres wurde die durchschnittliche Wohnung zur Miete um 5,4 % teurer. (Vergleich 2. Quartal 2024 mit 2. Quartal 2023). Das ist weit mehr als doppelt so hoch wie die Inflation!
"Ein Grund für den nach wie vor deutlichen Anstieg im Jahresvergleich sind inflationsbedingte Mieterhöhungen aufgrund von Wertsicherungsklauseln in Mietverträgen", so Tobias Thomas, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria.
Für Großstadt-Bewohner kaum zu glauben: Im Durchschnitt zahlen wir in Österreich jetzt pro Quadratmeter 9,8 Euro Miete – bei einer Wohnung mit 80 Quadratmetern wären das 784 Euro. Davon entfallen 2,5 Euro pro Quadratmeter auf die Betriebskosten.
Zum Vergleich: laut einer Statista-Auswertung zahlt man in Wien derzeit etwa 23 Euro pro Quadratmeter für eine Mietwohnung in der Inneren Stadt, 17,50 Euro in Wien-Simmering.
Übrigens: Acht von zehn Wohnungen in Österreich haben einen Balkon, eine Loggia oder Terrasse. In Wien sind es "nur" knapp mehr als die Hälfte (54 %).