Wirtschaft

Preisabsprachen: Strafen für Villacher & Eggenberg

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Villacher/Eggenberg

Die Serie an Kartellstrafen gegen den heimischen Handel geht weiter: Das Kartellgericht hat nun zwei Bierbrauer zu insgesamt 252.000 Euro verdonnert. Villacher Bier muss 195.000 Euro Strafe bezahlen, die oberösterreichische Brauerei Schloss Eggenberg 57.000 Euro.

Die Strafen gegen die Vereinigte Kärntner Brauereien Aktiengesellschaft, bekannt für "Villacher", und die Brauerei Schloss Eggenberg Stöhr GmbH & Co KG wurden wegen vertikaler Abstimmung mit dem Lebensmitteleinzelhandel verhängt.

Jahrelange Absprachen

Die beiden Brauereien haben laut den Wettbewerbshütern die Bierpreise abgestimmt - Villacher Bier von 2007 bis 2012, Schloss Eggenberg von 2007 bis 2011. Die Preisabsprachen betrafen die sogenannten Kurantpreise und insbesondere die Aktionspreise. "Diese Wiederverkaufspreise wurden vom Handel in vielen Fällen auch umgesetzt", so die BWB.

Der Pressesprecher von Villacher Bier, Peter Plescher, sagte, man akzeptiere die Strafe, betonte aber, dass lediglich Aktionsrabatte an die Kunden weitergegeben worden seien. "Die Konsumenten sind mit keinem einzigen Cent geschädigt worden".

Die oberösterreichische Brauerei Schloss Eggenberg teilt die Rechtsmeinung der Bundeswettbewerbsbehörde BWB nicht. "Als kleine Brauerei hatten wir aufgrund der hohen Kosten eines jahrelangen Gerichtsverfahrens keine Wahl, als das Bußgeld zu akzeptieren", so Geschäftsführer Hubert Stöhr am Freitag. Das Bußgeld in der Höhe von 57.000 Euro ist ein Fünftel des Jahresgewinns.

Kritik von der Arbeiterkammer

Kritik an den Preisabsprachen kommt von der Arbeiterkammer (AK). "Auch diesmal erfahren die Konsumenten nicht, um wie viel sie zu viel bezahlt haben und mit wem die Preise abgesprochen wurden", kritisiert Silvia Angelo, Leiterin der AK-Wirtschaftspolitik, am Freitag in einer Aussendung.

;