Wirtschaft

Preise für Wohnungen in Wien explodierten!

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Die krisenbedingte Flucht in Betongold neigt sich dem Ende zu. 2013 sackte die Zahl der Immobilienverkäufe um 12,5 Prozent ab, die Verkaufswerte sanken nur um 8,3 Prozent, errechnete Re/Max. Bei Eigentumswohnungen trieb die Angebotsknappheit vor allem in Wien den Preis. Eigentumswohnungen wurden im Schnitt zehn Prozent teurer, Wien liegt bei der Teuerung an der Spitze.

Die Knappheit bringt die Preisspirale ordentlich in Gang: Der Wert der 2013 in ganz Österreich im Grundbruch eingetragenen Eigentumswohnungen sank lediglich um 1,4 Prozent auf 5,27 Mrd. Euro. Die durchschnittliche Wohnung verteuerte sich gleich um 10 Prozent auf 161.574 Euro. Besonders tief in die Tasche greifen mussten die Neo-Wohnungsbesitzer in Wien, wo der Durchschnittspreis bei 199.288 Euro lag.

Die Hälfte aller Wiener Wohnungen kostete zwischen 105.000 und 273.523 Euro, ein Viertel lag darunter, ein Viertel darüber. Dabei sind die Wohnungen nicht größer geworden. Jede zweite im Vorjahr gekaufte Wohnung war zwischen 52 und 95 Quadratmeter groß, die "typische" Eigentumswohnung hat 75 Quadratmeter.

10.538 Euro pro Quadratmeter in der City

Die Unterschiede zwischen den Stadtteilen waren riesig - sowohl preis- als auch flächenmäßig. Im ersten Bezirk waren für den Quadratmeter im Schnitt 10.538 Euro zu berappen, in Favoriten 1.916 Euro. Die typische Innere-Stadt-Wohnung maß 136 Quadratmeter, die Einheiten in Rudolfsheim-Fünfhaus, Brigittenau, Meidling und Favoriten waren nicht einmal halb so groß (61 bis 66 Quadratmeter).

Durch die enormen Preissteigerungen hat Wien Vorarlberg als teuerstes Bundesland abgelöst. Das "Ländle" landete mit einem Eigentumswohnungspreis von 187.865 Euro (+1,8 Prozent) nur mehr auf Rang drei. Am zweitteuersten waren Wohnungen in Salzburg (191.026 Euro, +9,5 Prozent). Die günstigsten Wohnungen gab es nach wie vor im Burgenland (72.205 Euro, +4,2 Prozent) und in der Steiermark (109.416 Euro, +2 Prozent). Die Preise in Niederösterreich zogen um 14 Prozent auf 126.040 Euro an. Oberösterreich wurde etwas billiger (-0,7 Prozent auf 129.949 Euro), Kärnten blieb stabil bei 139.445 Euro. Entsprechend dem West-Ost-Gefälle kostete eine Wohnung in Tirol deutlich mehr, nämlich 184.042 Euro (+1,7 Prozent).

Wien teurer wie die teuersten Bezirke in Restösterreich  

Dass Wien heraus sticht, zeigt sich auch beim Bezirksvergleich: Die Wiener City, Döbling, Währing, Neubau, Landstraße, Josefstadt, Hietzing und Wieden lagen 2013 allesamt vor dem teuersten Bezirk in den Bundesländern. Und der war nicht wie 2012 die Stadt Innsbruck, sondern die Stadt Salzburg mit einem Quadratmeterpreis von 3.603 Euro. Auch in Alsergrund, Mariahilf, Margareten und sogar in der Donaustadt waren Wohnungen teuer als in Innsbruck (3.232 Euro). Hernals, Leopoldstadt und Penzing übertrafen immerhin noch Kitzbühel (2.907 Euro).

Wer es besonders billig haben will, sollte sich in folgenden acht Bezirken in Niederösterreich, der Steiermark und im Burgenland umschauen. In Gmünd, Horn, Lilienfeld, Murteil, Bruck-Mürzzuschlag, Mattersburg, Jennersdorf und Güssing lag der Wohnungspreis 2013 bei rund einem Drittel des Österreich-Schnitts oder darunter. Eine Standardwohnung in Gmünd in Niederösterreich gab es bereits um 45.558 Euro.