Österreich

Preisexplosion in Wiens günstigen Wohnbezirken

Heute Redaktion
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Wohnungseigentum wird immer schwerer leistbar.
Wohnungseigentum wird immer schwerer leistbar.
Bild: iStock/Symbolfoto

Die Immobilien-Preise flachen in Top-Lagen wie Hietzing und Döbling leicht ab, in günstigen Bezirken steigen sie dafür an. Das ergab ein Immobilienpreisindex.

2017 flachen in den Top-Lagen die Preise ab oder sinken sogar, während die mittleren und günstigeren Lagen nun anziehen. Das zeigt der neue Immobilienpreisindex "ImmoDEX 2017" des Online-Portals "immobilienscout24.at", der die Preisentwicklung bis Ende Oktober 2017 analysierte.

Auffällig war 2017 auch der Anstieg der Grundstückspreise – in Wien zogen diese um vier Prozent an. In absoluten Zahlen bleibt die Bundeshauptstadt das teuerste Pflaster – das Wiener "Durchschnitts-Grundstück" kostet knapp 675.000 Euro (Größe: 754 Quadratmeter). Hotspots bei den Preisanstiegen waren Hernals (plus acht Prozent), Währing (plus neun Prozent) und Simmering (plus zehn Prozent).

Top-Bezirke leicht rückläufig

In der Wiener Innenstadt sanken die Preise dafür bei neuen Eigentumswohnungen um vier Prozent – nach einem starken Plus von 12 Prozent im Jahr 2016. In Hietzing gingen die Häuserpreise um knapp ein Prozent zurück, in Döbling stiegen sie um knapp ein Prozent.

Höchster Preisanstieg in günstigen Lagen

Insgesamt gingen in Wien die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen um vier Prozent, bei neuen Eigentumswohnungen und bei neuen bzw. gebrauchten Häusern um jeweils drei Prozent in die Höhe.

Als Hotspots beim Preisanstieg erwiesen sich erstaunlicherweise die günstigen Lagen wie Meidling (gebrauchte Eigentumswohnungen plus neun Prozent, neue Häuser plus acht Prozent) und Favoriten (gebrauchte Eigentumswohnungen plus sieben Prozent, neue plus acht Prozent), vor allem aber auch Simmering, das in allen Kategorien deutlich im Plus lag (gebrauchte Häuser plus acht Prozent, gebrauchte Eigentumswohnungen plus acht Prozent, neue plus neun Prozent).

Nachfrage nach Mietwohnungen steigt

86 % der Wiener finden laut Immobilienscout24, dass man sich als Normalsterblicher den Kauf eines Eigenheimes praktisch nicht mehr leisten kann. Das lässt die Nachfrage nach Mietwohnungen hochschnellen. Doch auch hier ziehen die Preise derzeit an: Bei neuen und gebrauchten Mietwohnungen lag die Steigerungsrate bei den Angebotspreisen (ohne Betriebskosten) bei etwa drei Prozent (aktuell: 11,9 Euro/Quadratmeter bei neuen, 10,8 Euro/Quadratmeter bei gebrauchten Mietwohnungen).

Den stärksten Anstieg bei gebrauchten Mietwohnungen verzeichnete Leopoldstadt mit plus sechs Prozent und Brigittenau mit plus fünf Prozent. Mieten für Neuobjekte stiegen am stärksten in Landstraße (plus fünf Prozent). "Wir beobachten auch ganz klar, dass im teuren Markt mehr Mietwohnungen nachgefragt werden, es gibt aber aktuell zu wenig Angebot in diesem Segment", meint Christian Nowak, Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich.

Nur ein Drittel (34 Prozent) der 2017 angebotenen Wiener Objekte waren Mietwohnungen, 61 Prozent waren Eigentumswohnungen.

(cz)