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Premier Manuel Valls: "Weitere Unschuldige werden st...

Heute Redaktion
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Bild: AFP

IS-Killer Larossi Abballa hat den den Polizisten Jean-Baptiste Salvaing und seine Lebensgefährtin Jessica Schneider eiskalt erstochen und deren dreijährigen Sohn zum Vollwaisen gemacht. An ein schnelles Ende der Terrorakte glaubt der französische Premier Manuel Valls nicht. "Weitere Unschuldige werden ihr Leben verlieren", sagte er am Mittwoch. Das passt ins Bild der Hassbotschaft, die Abballa vor seinem Tod via Facebook-Video verbreitete.

IS-Killer , die Abballa vor seinem Tod via Facebook-Video verbreitete.

Valls tat sich schwer, die Kritik an den französischen Behörden nach dem vom einschlägig vorbestraften Dschihadisten verübten Attentat zurückzuweisen. Es habe keine "Nachlässigkeit" gegeben, sagte er gegenüber dem Sender "France Inter". Gleichwohl sagte er, ein Anschlag sei auch immer ein "Misserfolg" für Geheimdienste.

Der Premier versuchte mit Durchhalteparolen zu überzeugen: "Wir müssen die Arbeit fortsetzen, wir müssen die Maschen des Netzes enger ziehen, wird müssen der Polizei, der Gendarmerie und den Geheimdiensten weiterhin alle Mittel geben."

"Das ist leider die Wahrheit"

Valls scheint den Glauben an ein Frankreich ohne Anschläge schon verloren zu haben. "Weitere Unschuldige werden ihr Leben verlieren", kündigte der Politiker an. "Das ist leider die Wahrheit." Internierungslager wie von Teilen der Opposition gefordert lehne er aber ab. Der Islamische Staat attackiere den Westen, weil er in Syrien und im Irak auf dem Rückzug sei, sagte Valls.

Mittwochmittag wurde in Frankreich mit einer Schweigeminute im Innenministerium und in allen Polizeirevieren der beiden Opfer gedacht.

So lebten die beiden Opfern

Polizist Jean-Baptiste Salvaing war zuletzt Vizechef der Kriminalpolizei im Kommissariat von Mureaux. Unter seinen Kollegen war er beliebt, er war großer Rugby-Fan. Seine Lebensgefährtin Jessica Schneider arbeitete als Sekretärin des Polizeikommissariats von Mantes-la-Jolie. Unter ihren Kollegen war sie sehr geschätzt.

Das Paar lebte seit fünf Jahren in Magnanville und brachten sich aktiv in der Gemeinde ein. Die beiden hinterließen ihren dreijährigen Sohn, Salvaing außerdem ein Kind aus erster Ehe.