Österreich

Priester-Geliebte: "Er hat Zölibat gebrochen"

Heute Redaktion
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Die Debatte um die Pfarre Stützenhofen im Weinviertel und ihren Pfarrer gerät immer mehr zur Schlammschlacht. In einem Zeitungsbericht meldet sich nun eine Frau zu Wort, die eine Ex-Geliebte des Geistlichen sein will.

Die Debatte um die Pfarre Stützenhofen im Weinviertel und ihren Pfarrer gerät immer mehr zur Schlammschlacht. In einem Zeitungsbericht meldet sich nun eine Frau zu Wort, die eine Ex-Geliebte des Geistlichen sein will.



Swierzek war von 2003 bis Ende 2005 als Pfarrer in Pressbaum tätig. In diesem Zeitraum soll er drei Monate lang mit einer heute 55-Jährigen zusammen gewesen sein. Eine Bekannte habe ihr damals aus heiterem Himmel die Nachricht überbracht, dass sich der Pfarrer zurückziehen müsse, danach sei er nicht mehr erreichbar gewesen. Schönborn habe er noch am selben Abend verständigt, dass er eine Frau "seelisch verletzt" habe und sei danach zwei Wochen in Krankenstand gewesen, so die Frau.

Bei der Pfarrgemeinderatswahl Mitte März wurde der 26-jährige homosexuelle Florian Stangl mit 80 Prozent der Stimmen gewählt, von Pfarrer Gerhard Swierzek wegen seiner Lebensweise aber abgelehnt. Kardinal Christoph Schönborn erteilte dem Kandidaten zwar vor Ostern seinen Segen und bestätigte die Wahl, dennoch kommt die Pfarre nicht zur Ruhe, immer neue Vorwürfe werden laut.



"Meine Mutter war ein Pflegefall und ich habe eine schwere Krebsoperation überstanden. Ich brauchte Ablenkung und Seelsorge. Aber Gerhard hat meine Nähe gesucht", erzählt die angebliche Pfarrer-Geliebte Eva-Maria Mahrer dem Kurier. Aus der "pastoralen Seelsorge" sei schließlich mehr geworden. "Ich war seine Geliebte. Er hat sein Zölibat gebrochen. Jetzt spielt er den Moralapostel und redet von Sünde. Dabei hat er selbst gesündigt."

Bei der Erzdiözese Wien reagierte man zurückhaltend auf die Vorwürfe. "Er hat die Pfarrgemeinde Pressbaum damals auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen zurückgelegt. Ob das wegen einer Beziehung war, die zu Ende gegangen ist, kann ich nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren", so Michael Prüller, Sprecher des Kardinals, in dem Bericht. Pfarrer Swierzek war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht erreichbar.