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Priester rächt sich an Gott mit Kinderpornos

Weil sich Gott beim Pokern gegen ihn gestellt hatte, wollte ein amerikanischer Pfarrer Rache – er verbreitete Kinderpornos im Internet.

Heute Redaktion
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Die Polizei von Wayne County veröffentlichte ein Bild des verurteilten Priesters.
Die Polizei von Wayne County veröffentlichte ein Bild des verurteilten Priesters.
Bild: Polizei

Ein römisch-katholischer Geistlicher hat vor einem US-Gericht zugegeben, Kinderpornos auf seinem Computer gesammelt und vebreitet zu haben. Damit habe er Rache an Gott für seine Pechsträhne beim Pokern üben wollen.

Im September des Vorjahres klickten für den unzüchtigen Priester die Handschellen. Er hatte auf einem Computer in seinem Ferienhaus in Gouldsboro im Bundesstaat Pennsylvania Kinderpornos heruntergeladen und im Netz verbreitet.

Seinen Bewährungshelfern schilderte Kevin G., dass er leidenschaftlicher Poker-Spieler sei. Als er nach etlichen Matches keinen Cent mehr gewinnen konnte, habe er das Gefühl gehabt, dass sich Gott gegen ihn gewandt hatte. Um dem Allmächtigen eines auszuwischen, habe er sich dazu entschieden, Kinderpornos ins Internet zu laden.

Fast alle Anklagepunkte fallen gelassen

"Das war seine Begründung. Er ist nicht glücklich darüber, dass er so gefühlt hat. Wie auch der Richter angedeutet hat, hätte es andere Möglichkeiten die Probleme und den Zorn in Griff zu kriegen", so der Anwalt des Gottesfürchtigen, Jim Swetz, gegenüber dem TV-Sender "WNEP".

Kevin G. hatte sich im März in einem einzigen Vorwurf schuldig bekannt, nachdem Dutzende weitere Vorwürfe, wegen Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie fallen gelassen worden waren. Die Buben auf den Bildern sollen im Alter von acht bis zehn Jahren gewesen sein.

In knapp einem Jahr wieder auf freiem Fuß

Der 55-Jährige wurde nun am 24. August in Wayne County zu einer Haftstrafe von elfeinhalb bis 23,5 Monaten verurteilt, wobei ihm seine knapp zehn Monate in Untersuchungshaft angerechnet werden.

Nach dem Ende seines Gefängnisaufenthaltes wartet noch eine 5-jährige Bewährungsphase auf den Geistlichen. Zusätzlich wird er für die nächsten 25 Jahre in das öffentliche Sexualstraftäterregister aufgenommen.

Die Erzdiözese von Newark hatte Kevin G. sofort nach dem Bekanntwerden der Vorfälle seines Amtes enthoben. Er war seit 1996 als Priester in der Gemeinde tätig. Der Vatikan sei über die Entwicklung des Falles laufend informiert worden. (rcp)