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Priester schenkte Papst diesen Renault-Oldtimer

Heute Redaktion
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Bild: LOsservatore Romano

Als Papst Franziskus in einem weißen Renault R4 Oldtimer zum Friedensgebet für Syrien erschienen ist, erregte das ungewöhnliche "Papamobil" große Aufmerksamkeit. Er hatte den alten Renault erst kurz zuvor von einem italienischen Priester als Geschenk erhalten, berichtete die italienische Zeitung "Famiglia Cristiana" in ihrer Onlineausgabe.

Als Papst Franziskus in einem weißen Renault R4 Oldtimer zum Friedensgebet für Syrien erschienen ist, erregte das ungewöhnliche "Papamobil" große Aufmerksamkeit. Er hatte den alten Renault erst kurz zuvor von einem italienischen Priester als Geschenk erhalten, berichtete die italienische Zeitung "Famiglia Cristiana" in ihrer Onlineausgabe.

Der 69-jährige Priester Renzo Zocca aus Pescantina bei Verona hatte Papst Franziskus in einem Brief über seine Arbeit in den Problemvierteln von Verona geschrieben. Wie schon öfter griff das Oberhaupt der katholischen Kirche zum Telefon und rief Don Zocca an.

Dieser überredete laut der italienischen Zeitung während des Telefonats den Papst dazu, seinen altgedienten weißen Renault R4 mit 300.000 Kilometern auf dem Zähler als Geschenk anzunehmen. Der Geistliche hatte den 30-PS-Wagen seinerseits geschenkt bekommen und mehr als 25 Jahre lang benutzt. "Er hatte mir gesagt, dass er ebenfalls einen R4 hatte, und auch seiner habe ihn nie im Stich gelassen", wird der 69-Jährige zitiert.

Bei der Schlüsselübergabe im Vatikan ließ sich Papst Franziskus noch als Beifahrer von Vorbesitzer Don Zocca den Wagen zeigen. Dann setzte er selbst zu einer kurzen Probefahrt in den Vatikanischen Gärten an. Die Sicherheitskräfte hätten allerdings etwas besorgt geschaut, so Don Zocca. Er habe dem Papst natürlich auch zur Sicherheit die Schneeketten im Kofferraum des Wagens gelassen, denn "man wisse ja nie", so der Priester.

Franziskus traf jungen Wiener

Franziskus hat außerdem am Mittwoch neuerlich seine Sorge um Syrien und seine Solidarität mit den beiden entführten und seit April spurlos verschollenen Metropoliten von Aleppo - Mar Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi - zum Ausdruck gebracht. Bei einer Begegnung mit Christian Bahoo, einem jungen Wiener Verwandten und Taufkind von Mar Gregorios, nach der Generalaudienz lud der Papst zum Gebet für Syrien und die Metropoliten ein.

Bahoo schilderte laut Kathpress dem Papst, wie sehr die dortigen Christen durch Entführungen, Übergriffe islamistischer Milizionäre und Terrorattacken verunsichert sind. Das jüngste Beispiel sei die Besetzung von Maalula, einem syrischen christlichen Wallfahrtsort, durch islamistische Milizen. Die Christen würden ihre Heimat mit dem Gefühl verlassen, dass sie nie zurückkehren können und dass sie Geschichte, Traditionen, Heilige Stätten, Klöster und Kirchen zurücklassen müssen, sagte der junge syrische Christ.

Bei der kurzen Begegnung überreichte Christian Bahoo dem Papst Bilder von Mar Gregorios, in denen der Einsatz des syrisch-orthodoxen Metropoliten von Aleppo für die friedliche Koexistenz aller religiösen und ethnischen Gruppen, für Versöhnung, Dialog, Bewahrung der "einmaligen pluralistischen Struktur der syrischen Gesellschaft" zum Ausdruck kommt. Zugleich übergab Bahoo auch einen Sonderdruck der am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung von Kardinal Christoph Schönborn und sechs orientalischen Patriarchen über die Situation der Christen im Nahen Osten. Die Erklärung wurde in acht Sprachen verbreitet.