Österreich

Priester will auf Pfarre verzichten

Heute Redaktion
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Nach der Wahl eines Homosexuellen zum Pfarrgemeinderat will der Pfarrer der niederösterreichischen Gemeinde Stützenhofen auf die Pfarre verzichten. Er will die Angelegenheit in einem Gespräch mit Kardinal Christoph Schönborn klären. In Sünde zu leben dürfe nicht die Norm sein, so Pfarrer Gerhard Swierzek.

Nach der Wahl eines Homosexuellen zum Pfarrgemeinderat will der Pfarrer der niederösterreichischen Gemeinde Stützenhofen auf die Pfarre verzichten. Er will die Angelegenheit in einem Gespräch mit Kardinal Christoph Schönborn klären. In Sünde zu leben dürfe nicht die Norm sein, rechtfertigte sich Pfarrer Gerhard Swierzek.
Die Wahl eines 26-jährigen Homosexuellen zum Pfarrgemeinderat lässt in der Weinviertler Gemeinde Stützenhofen weiter die Wogen hochgehen. Gerhard Swierzek, Pfarrer der Gemeinde Stützenhofen, will die Wahl auch nach dem nicht akzeptieren. Er wolle Schönborn, den er um ein Gespräch ersucht habe, bitten, auf diese Pfarre verzichten zu dürfen. Zurücktreten wolle er nicht, dementierte er bestehende Gerüchte. Seine beiden weiteren Pfarren will Gerhard Swierzek weiter betreuen.
So rechtfertigte sich der Pfarrer, der auch nach der Wahl das hat: Er könne nicht in einer Pfarre tätig sein, deren Mitglieder Recht haben wollen. Er habe ein priesterliches Gewissen und achte göttliches und kirchliches Recht, verwies der Pfarrer zum vieldiskutierten Thema Homosexualität auf Aussagen von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2003 und den großen katholischen Katechismus, eine Art Handbuch für den römisch-katholischen Glauben.
In Sünde zu leben dürfe nicht Norm sein

Es gehe keineswegs um Intoleranz gegenüber dem 26-Jährigen, der etwa jahrelang im Chor mitgesungen habe. Aber in Sünde zu leben dürfe nicht die Norm sein. Vielmehr sei es Aufgabe des Priesters, einen Sünder zur Umkehr zu bewegen. Swierzek erklärte, er sei ein "berufener" Priester, und zeigte sich überzeugt, dass das Volk ehrliche Priester wolle.
Es mache ihn traurig, dass es in der Causa bis heute für ihn als zuständigen Pfarrer noch keine persönliche Begegnung mit Schönborn gegeben habe, hoffte Swierzek auf ein Gespräch nach der Auslandsreise des Kardinals.