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Priklopil behandelte Natascha wie ein KZ-Opfer

Heute Redaktion
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Bild: ORF

Zehn Jahre nach der Flucht gab Natascha Kampusch Christoph Feuerstein wieder ein Interview. Er besucht mit ihr unter anderem das Haus ihres Peinigers, das heute für sie mehr Fluch als Segen ist. "Thema" zeigt Nataschas Alltag zehn Jahre nach ihrer Befreiung im August 2006.

Zehn Jahre nach der Flucht gab Natascha Kampusch Christoph Feuerstein wieder ein Interview. Er besucht mit ihr unter anderem das Haus ihres Peinigers, das heute für sie mehr Fluch als Segen ist. zehn Jahre nach ihrer Befreiung im August 2006.

Das Haus Priklopils wurde Kampusch als Entschädigung zugesprochen. Heutzutage ist sie nur noch dort, wenn irgendwelche Dinge zu erledigen sind. Ihre Schulfreundinnen, mit denen sie noch immer Kontakt hat, erzählen, wie es ihnen mit der Entführung gegangen ist.

Auch über die Zeit mit Wolfgang Priklopil spricht sie. "Er war interessiert daran, dass es mir so geht wie den Nazi-Opfern." Er gab ihr gezielt wenig zu essen. Und: "Er hat den Hitler natürlich auch bewundert." Im Bezug auf das Verhältnis zu seiner Mutter bezeichnet ihn Kampusch als "Muttersöhnchen".

Ab 2004 musste sie neben ihm im Bett schlafen. Das Zimmer war in der Nacht zugesperrt, sie war mit Kabelbindern an ihn gefesselt, während sie schliefen.

Singen und Goldschmieden

Beim Gesangsunterricht verfolgt Kampusch das Ziel, ein gesundes Körperbewusstsein zu entwickeln. Zu ihren Hobbies zählen das Goldschmieden und das Reiten. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist mittlerweile gut, sie nähen gemeinsam und sprechen auch viel über die Zeit vor Nataschas Entführung.

Vater zweifelt noch immer

Auch zu ihrem Vater hat sie regelmäßig Kontakt. Die paranoiden Überzeugungen ihres Vaters findet Natascha aber noch immer verletzend. Ihr Vater bleibt auch diesmal dabei: Er glaubt, es habe einen zweiten Täter gegeben.

Soziales Engagement

Auch sozial engagiert sich Kampusch. Nachdem sie durch Spendengelder erfolgreich ein Kinderkrankenhaus in Sri Lanka aufgebaut hat, will sie sich nun besonders für Flüchtlinge einsetzen. Mit Ute Bock verbindet sie eine Freundschaft, Kampusch besucht sie regelmäßig.