Szene

Primaballerina während Opern-Premiere verletzt

Heute Redaktion
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Es ist das berühmteste Ballett-Stück der Welt und der Traum aller kleiner Mädchen: "Schwanensee" hatte an der Staatsoper Premiere. Was niemand merkte: Primaballerina Olga Esina verletzte sich im dritten Akt - und tanzte weiter. Das Publikum bejubelte die Titelheldin, die in Rudolf Nurejews Adaption des Klassikers glänzte.

. Was niemand merkte: Primaballerina Olga Esina verletzte sich im dritten Akt - und tanzte weiter. Das Publikum bejubelte die Titelheldin, die in Rudolf Nurejews Adaption des Klassikers glänzte.

Während einer dieser technisch brillant ausgeführten, anmutigen Drehungen ist es passiert. Gemerkt hat man es freilich nicht, zu professionell, zu willensstark ist Olga Esina, die in einer der wohl schwierigsten (Doppel-)Rollen der Ballettwelt allen die Show stahl. Einmal zart und verletzlich als Schwanenkönigin Odette, dann verführerisch und böse als "schwarzer Schwan" Odile - Olga Esina tanzte die Rollen, als hätte sie nie etwas anderes getan.

Primaballerina: Verletzt zum Jubel

Im dritten Akt zerrte sich die Erste Solotänzerin des Wiener Staatsballetts die Wade - und zwar schwer. Trotzdem hielt sie durch bis zum legendären Finale. Für ihren Pas de deux und das tragische Ende klatschten sich die Zuschauer die Hände wund.

Das waren die Highlights

Seit 1964 lief Schwanensee mehr als 200 Mal in der Staatsoper und bei Gastspielen. Nun ist Nurejews Adaption nach Petipa und Iwanow nun erstmals seit 2009 mit neuer Ausstattung an der Oper zurück. Ballettdirektor Manuel Legris steigert mit seiner Compagnie und Studierenden der Ballettakademie der Staatsoper die Qualität kontinuierlich. Highlights: Alice Firence, Kiyoka Hasimoto, Greig Matthews und Masayu Kimoto als Gruppe der Prinzgefährten waren absolut  synchron. Schauspielerisch stachen auch Dagmar Kronberger als Prinzenmutter und Eno Peci als energischer, kraftvoller Zauberer Rotbart in teuflischem Federkleid hervor.

Solotänzer enttäuschte

Im Vergleich enttäuschend war der Erste Solotänzer Vladimir Shishov. Die eine oder andere Landung war wacklig, die Drehungen nicht ganz perfekt. Das fiel bei der Perfektion seiner Partnerin sofort auf.

Schade: Es ist noch nicht klar, bo Olga Esina noch einmal als Schwanenkönigin auftreten kann. Sie ist übrigens nicht die einzige die sich verletzt hat, den anderen passierte das Unglück allerdings schon bei den Proben. "Aber so ist Ballett", weiß Ballettdirektor Manuel Legris. Damit auch sie noch glänzen können, kündigte Legris nach acht Folgeterminen sogleich zehn weitere Aufführungen für die Saison 2014/15 an.

Am 19. Juni auch im ORF

Wer jetzt Lust auf weiße Tutus und schwebende Schwäne bekommen hat, sollte schnell Karten für die Staatsoper besorgen. Die umjubelte Vorstellung von Sonntagabend gibt's bald auch im ORF. Es wurde mitgefilmt, das Ergebnis wird am 19. Juni ausgestrahlt.

"Schwanensee"

Ballett in vier Akten an der Wiener Staatsoper

Choreografie: Rudolf Nurejew nach Marius Petipa und Lew Iwanow

Musik: Peter Iljitsch Tschaikowski

Einstudierung: Manuel Legris

Mit: Olga Esina, Vladimir Shishov, Wiener Staatsballett

Premiere am 16. März.

Weitere Vorstellungen: 18., 20., 21. und 28. März sowie 6., 13. und 26. April