Szene

Prinz Friso wird am Freitag beigesetzt

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: ANP

Nach dem Tod des niederländischen Prinzen Friso ist die königliche Familie nach Den Haag zurückgekehrt. Sie nahm am Dienstag im Palast Huis ten Bosch vom Prinzen Abschied, wo der 44-Jährige aufgebahrt liegt.

nahm die königliche Familie in Den Haag Abschied von ihrem Liebsten im Palast Huis ten Bosch, wo der 44-Jährige aufgebahrt liegt.

Die Fahne auf Palast Huis ten Bosch in Den Haag, wo der niederländische Prinz Friso aufgebahrt liegt, weht auf Halbmast. Die königliche Familie der Niederlande hat am Dienstag im engsten Kreis Abschied von Friso genommen. Nach knapp 18 Monaten im Koma war der Prinz am Montag im Alter von 44 Jahren an den Folgen von schweren Hirnschäden gestorben, die er bei einem ein erlitten hatte.

Auch der jüngste Sohn von Prinzessin Beatrix (75), Prinz Constantijn, und seine Familie standen der Witwe, Prinzessin Mabel (45), und den beiden kleinen Töchtern Luana (8) und Zaria (7) bei.

Friso wird am Freitag im Familienkreis beigesetzt. Das teilte der Hof am Dienstagabend in Den Haag mit. Die Trauerfeier finde im Dorf Lage Vuursche bei Utrecht statt, dort werde der Prinz auch begraben.

König brach Urlaub ab

König Willem-Alexander und seine Frau Maxima hatten ihren Urlaub in Griechenland abgebrochen und waren mit ihren drei Töchtern am Montagabend in die Niederlande zurückgekehrt. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte kehrte am Dienstag ebenfalls vorzeitig aus dem Urlaub zurück. Zahlreiche Niederländer gaben Blumen am Palast ab und Tausende bekundeten ihr Mitgefühl in Kondolenzregistern im Internet.

Beerdigung mit staatlichen Ehren fraglich

Mitglieder der königlichen Familie werden traditionell in der Nieuwe Kerk in Delft beigesetzt. Allerdings werden die Kirche und die königliche Grabstätte zurzeit renoviert. Die Familie und auch die niederländische Regierung müssen nun auch über die Trauerfeiern entscheiden. Bei seiner Hochzeit mit Prinzessin Mabel hatte Friso auf einen Platz in der Thronfolge verzichtet. Unklar ist daher, ob er dennoch mit allen staatlichen Ehren beigesetzt wird.

Erst Anfang Juli war Friso von London nach Huis ten Bosch in Den Haag verlegt worden. In London war er seit dem Skiunglück in einer Spezialklinik behandelt worden. Sein Zustand verbesserte sich nicht.

Bis zuletzt wurde Friso im Wohnpalast seiner Mutter versorgt. Beatrix hatte den Thron am 30. April ihrem Sohn Willem-Alexander übergeben. Ihr Mann, der Vater von Friso, der aus Deutschland stammende Prinz Claus, starb im Oktober 2002 im Alter von 76 Jahren.

Beileid im Internet

Der überraschende Tod des Prinzen erschütterte viele Niederländer. Politiker aller Parteien reagierten geschockt und ergriffen. Tausende Bürger zeigten ihr Beileid im Internet. Das Königshaus selbst hatte am Montagabend eine Kondolenzseite im Internet geschaltet. Auf der können Nachrichten für die Witwe, Prinzessin Mabel, und die Familie hinterlassen werden. Eine Auswahl davon werde veröffentlicht, teilte der Hof mit. Auch andere Organisationen bieten die Möglichkeit für Beileidsbekundungen im Internet.

Lesen Sie weiter: Das war Prinz FrisoDer zweite Sohn von Prinzessin Beatrix galt als sehr intelligent. Er schloss drei Studien erfolgreich ab: Ingenieur, Luft- und Raumfahrttechnologie und Betriebswirtschaft. Schnell machte er Karriere unter anderem bei der Bank Goldman Sachs in London und dem niederländischen Forschungsinstitut TNO in Delft. Zuletzt war Friso Finanzchef der internationalen Atomfirma URENCO in London.

Weil man den jungen Mann mit dem freundlichen Lachen nie mit Freundin sah, kamen Gerüchte auf, dass er homosexuell sei. Friso ließ daraufhin 2001 offiziell erklären, dass er heterosexuell sei. Und kurze Zeit später tauchte erstmals eine junge Frau an seiner Seite auf: Mabel Wisse Smit.

Doch die Verlobung mit der Bürgerlichen löste einen Skandal aus. Denn Mabel hatte verschwiegen, dass sie Jahre zuvor mit einem berüchtigten Drogenboss liiert war. Unter starkem politischen Druck verzichtete Friso darauf, das Parlament offiziell um Zustimmung zur Hochzeit zu bitten und verlor so seinen Platz in der Thronfolge.

Das Paar gab sich 2004 in Delft das Jawort und bekam zwei Töchter: Luana (8) und Zaria (7).

Lesen Sie weiter: die Chronologie des Unglücks17. Februar 2012 - Prinz Johan Friso von Oranien-Nassau von Amsberg, Sohn von Königin Beatrix,Dabei löst sich im freien Skiraum bei Lawinenwarnstufe 4 ein rund 30 Meter breites und rund 40 Meter langes Schneebrett, das den Urlauber verschüttet.

Nach 20 Minuten wird der damals 43-Jährige aus den Schneemassen geborgen und von den Rettungskräften reanimiert und mit dem Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik Innsbruck geflogen.

Sein Zustand ist kritisch und er schwebt in Lebensgefahr. Eine Prognose wollen die Ärzte laut dem niederländischen Königshaus erst in den kommenden Tagen abgeben.

Die Mutter des verunglückten niederländischen Prinzen, Königin Beatrix, und seine Ehefrau Mabel besuchen ihn am Nachmittag in Innsbruck. Am späten Abend kommen weitere Mitglieder des niederländischen Königshauses auf dem Flughafen an.

18. Februar - Prinz Johan Friso befindet sich weiterhin in Lebensgefahr. Die Nacht in der Innsbrucker Universitätsklinik hat er ruhig überstanden, sein Zustand sei stabil.

Nach dem Lawinenunglück ermittelt die Staatsanwaltschaft Feldkirch. Es handle sich vorerst um eine routinemäßige Untersuchung, wie sie nach jedem Unfall vorgenommen werde. Noch am Vortag wurde an Ort und Stelle mit den Erhebungen begonnen.

Samstagmittag kommen die niederländische Königin Beatrix und seine Ehefrau Mabel erneut in die Innsbrucker Klinik, um den Verletzten in der Intensivstation zu besuchen.

19. Februar - Der Zustand von Johan Friso ist weiterhin stabil. Das Lawinenopfer befindet sich aber nach wie vor in Lebensgefahr.

Die niederländische Königin Beatrix und Johan Frisos Frau Mabel treffen zu Mittag erneut an der Innsbrucker Universitätsklinik ein, um den verunglückten Prinzen auf der Intensivstation zu besuchen.

20. Februar - Beatrix und Mabel besuchen den Verunglückten, dessen Gesundheitszustand unverändert ist. Begleitet werden sie von der fünfjährigen Tochter Frisos, Zaria, und Mabels Mutter.

Königin Beatrix soll angesichts des Unglücks gegenüber dem einheimischen Begleiter ihres Sohnes großes Mitgefühl gezeigt haben. Bei dem Mann, der einen Schock erlitten hatte und noch nicht zu dem Lawinenabgang befragt werden konnte, handelt es sich um einen 42-jährigen Lecher Hotelier.

21. Februar - Königin Beatrix und ihre Schwiegertochter Mabel treffen wieder an der Innsbrucker Universitätsklinik ein.

22. Februar - Heinz Rusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Feldkirch gibt bekannt, dass der 42-jährige Begleiter des Prinzen in den vergangenen Tagen von der Polizei zum Lawinenunglück befragt worden ist. Die Ermittlungen der Justiz wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen würden fortgeführt und dürften vermutlich noch mehrere Wochen andauern.

Über den Gesundheitszustand des bei einem Lawinenabgang lebensgefährlich verletzten niederländischen Prinzen Johan Friso gibt es weiter keine neuen Nachrichten.

Königin Beatrix und ihre Schwiegertochter treffen zu Mittag wieder an der Innsbrucker Universitätsklinik ein, um den Prinzen auf der Intensivstation zu besuchen.

23. Februar - Über den Gesundheitszustand Frisos gibt es vorerst keine Prognose der Ärzte.

Zu Mittag trifft seine Frau Mabel wieder an der Universitätsklinik ein. Sie wird von ihrem Schwager Constantijn und dessen Frau Laurentien begleitet.

24. Februar - Verheerende Nachricht bei einer Pressekonferenz der behandelnden Ärzte: Der Sauerstoffmangel hat zu massiven Schäden im Gehirn geführt. Es könne derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob der Patient jemals wieder das Bewusstsein erlangen werde, so Wolfgang Koller, Leiter der traumatologischen Intensivstation an der Innsbrucker Klinik. Eine neurologische Behandlung können Monate, wenn nicht Jahre in Anspruch nehmen.

1. März - Prinz Friso wird mit einem Ambulanzjet in eine Reha-Einrichtung nach London gebracht. Die königliche Familie reist aus Lech ab.

19. Oktober - Die Staatsanwaltschaft Feldkirch stellt das Verfahren gegen den Skibegleiter des Prinzen in Absprache mit der Oberstaatsanwaltschaft Innsbruck und dem Justizministerium ein. Beiden Skifahrern sei das Risiko von Lawinenabgängen bewusst gewesen, so die Begründung.

19. November - Nach neun Monaten im Koma zeigt Prinz Friso erste Anzeichen von Bewusstsein. Es handle sich um das sogenannte Minimalbewusstsein, dämpfen die Ärzte die Hoffnungen.

18. Februar 2013 - Ein Jahr nach dem tragischen Lawinenunglück kommt die niederländische Königsfamilie wieder in Lech am Arlberg zusammen.

9. Juli 2013 - Prinz Friso ist wieder in den Niederlanden, meldet der Hof. Im Palast Huis ten Bosch in Den Haag werde der Prinz von einem medizinischen Team versorgt.

12. August 2013 - Der Hof gibt das Ableben von Prinz Friso bekannt.