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Prinz Philip, der "König der Fettnäpfchen", tritt ab

Der Buckingham Palast gab heute bekannt, dass der Ehemann der Queen, Prinz Philip, ab Herbst keine öffentlichen Auftritte mehr absolvieren wird.

Heute Redaktion
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Er will jetzt endlich seinen Lebensabend genießen! Prinz Philip hat genug von den vielen öffentlichen Auftritten – wohl auch seiner Gesundheit zuliebe. Der "König der Fettnäpfchen", wie er vom Volk liebevoll genannt wird, zieht sich ab Herbst aus der Öffentlichkeit zurück. Das verkündete der Palast nach einem kurzfristig einberäumten Sondermeeting.

Am 10. Juni wird der König der Fettnäpfchen 96 Jahre alt – und hat damit alles Recht der Welt, einen Gang runter zu schalten.

Philip gilt als frechester Monarch aller Zeiten. Mit seinen Sagern sorgt er für Gesprächsstoff. Den Staatspräsidenten von Nigeria, der in Landestracht erschienen war, provozierte er mit: "Sie sehen aus, als ob Sie gleich ins Bett gehen". Helmut Kohl betitelte der Prinz als "Reichskanzler – und zu einem Schüler (13), der ihm anvertraute, Astronaut werden zu wollen, sagte Philip: "Davor musst du aber abspecken".

Philip hat deutsche Wurzeln

Er entstammt den königlichen Familien Griechenlands und Dänemarks, kam auf der griechischen Insel Korfu zur Welt. Seine Mutter war Deutsche, sein Vater entstammte dem deutschen Adelshaus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, . Nach einem Militärputsch verließ Philips Familie Griechenland und zog nach Frankreich. Der Vater verließ die Familie wohnte mit einer Geliebten in Monte Carlo, die Mutter mit den Kindern (Philip und vier älteren Schwestern) in Paris. Philips Mutter verkrafte die Trennung nicht, kam wegen psychischen Problemen in eine Anstalt. Weil der Vater Philip nicht aufnehmen wollte, landete er bei Verwandten in Deutschland. 1933, nach Machtübernahme der Nationalsozialisten, wurde Philip nach Großbritannien geschickt.

Im Jahr 1934 lernte Philip seine Cousine dritten Grades und zukünftige Ehefrau kennen: Prinzessin Elizabeth, Ururenkelin von Königin Victoria. Ein Wiedersehen gab es erst 1939: Elizabeth – damals 13 – besuchte mit ihren Eltern und Schwester Margaret das "Royal Naval College" in Dartmouth, an dem Philip studierte. Die beiden schrieben sich Briefe, aus ihren Worten enstand später Liebe.

Für Elizabeth verzichtete Philip auf seine Titel



Für seine Prinzessin verzichtete Philip auf seine Titel Prinz von Griechenland und Prinz von Dänemark, trat von der griechisch-orthodoxen Religion zur anglikanischen Kirche über. Im Jahr 1947 heirateten die beiden.

Mitarbeiter per Telefon einbestellt

Zur internen Bekanntgabe von Philips Pensionierung hatte der Palast Mittwochnacht sämtliche Mitarbeiter für Donnerstagfrüh einberufen. Privatsekretär Sir Christopher Geidt, der höchstrangige Bedienstete des royalen Haushalts der Queen, klingelte auf Schloss Balmoral in Schottland, auf Schloss Sandringham in Norfolk und auf Windsor Castle nahe London durch, um alle Angestellten für Donnerstagfrüh in den Buckingham Palace nach London zu zitieren.

Dies sorgte weltweit für wilde Spekulationen: Die britische "Sun" war so nervös, dass sie online sogar schon den Tod des Prinzen verkündete – die Meldung wurde aber nur Minuten später offline genommen.

(isa)