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Prinzessin Diana starb an "winziger Verletzung"

In einem neuen Buch erzählt ein an den Untersuchungen des Unfalls beteiligter Pathologe nun seine Sicht der Dinge.

Heute Redaktion
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Pathologe Richard Shepherd war im Jahr 2004 an einer polizeilichen Untersuchung beteiligt, die mit all den Verschwörungstheorien aufräumen sollte, die sich rund um den Unfalltod von Prinzessin Diana rankten. Die Ex-Frau von Prinz Charles war am 31. August 1997 im Alter von 36 Jahren bei einem Autounfall in Paris ums Leben gekommen.

"Der mit den Toten spricht" lautet der Titel des Buches, in dem Sheperd nun Details von den Untersuchungen preisgibt. "Wäre sie angeschnallt gewesen, wäre sie vermutlich zwei Tage nach dem Unfall mit einem blauen Auge, vielleicht ein wenig kurzatmig wegen der gebrochenen Rippen und mit einem gebrochenen Arm in einer Schlinge aus dem Krankenhaus entlassen worden", heißt es dort unter anderem.

Beim Aufprall im Tunnel im Zentrum von Paris erlitt sie ein paar Knochenbrüche sowie eine kleine Thoraxverletzung. Beides nicht unbedingt tödlich. Es war nämlich eine am Unfallort zu spät bemerkte, kleine Verletzung, die ihr das Leben kostete. "Rees-Jones (der Fahrer des Wagens, Anm.), als der stärker Verletzte, kam in den ersten Krankenwagen. Dann wurde Diana aus dem Wagen geholt und ins Krankenhaus gebracht. Niemand ahnte, dass sie einen winzigen Riss in einer Lungenvene hatte", so Shepherd in seinem Buch weiter. "Auf die Rettungssanitäter wirkte sie verletzt, aber stabil, insbesondere, da sie in der Lage war zu sprechen. Während sich alle auf Rees-Jones konzentrierten, blutete die Vene jedoch langsam in ihre Brust. Im Krankenwagen verlor Diana zunehmend das Bewusstsein".

Zu spät entdeckt

Erst im Krankenhaus entdeckte man die innere Blutung. Doch da war es schon zu spät. Der operative Versuch, die Vene abzudichten half nicht mehr. "Dass sie erst nicht lebensbedrohlich verletzt zu sein schien und dann ohnmächtig wurde, ist typisch für einen Riss in einer lebenswichtigen Vene. Diese Verletzung ist so selten, dass ich in meinem ganzen Berufsleben keine zweite gesehen habe. Diana hatte nur eine winzige Verletzung - aber an der falschen Stelle".

Neben der Geschichte von Lady Di spricht Richard Shepherd in seinem Buch "Der mit den Toten spricht" noch über weitere spannende, nicht ganz so bekannten Todesfällen.