Politik

"Priorität I": Grünes Licht für Bürgermeister-Impfungen

Unzählige Bürgermeister sollen sich bei der Corona-Impfung vorgedrängelt haben. Der Landeshauptmann sagt nun: Diese seien erste Priorität.

Leo Stempfl
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Wilfried Haslauer, Landeshauptmann von Salzburg
Wilfried Haslauer, Landeshauptmann von Salzburg
Franz Neumayr / picturedesk.com

Feldkirchs ÖVP-Bürgermeister Wolfgang Matt brachte eine Debatte ins Rollen, von der selbst die betroffenen Bürgermeister nicht geahnt hätten, dass es für solche Aufregung sorgen würde. Während Risikogruppen und medizinisches Personal noch auf die Corona-Impfung warten müssen, kamen einige Lokalpolitiker offenbar schon dran. Damit konfrontiert zeigten sich diese wenig einsichtig.

 "Ich schmeiße auch kein altes Brot weg, daraus wird Toast gemacht."

 "Ich stehe dazu, will aber sonst nichts dazu sagen. Das ist meine Privatsache."

 "Wie man es macht, ist es falsch. Lässt man sich impfen, ist man ein Vordrängler, lässt man sich nicht impfen, ist man ein Impfzweifler."

Zumindest Matt lenkte nach seinem Auftritt in der "ZIB2" ein und entschuldigte sich. "Im Nachhinein betrachtet, war mein Handeln unüberlegt und ich würde heute in derselben Situation anders handeln", so der Bürgermeister. Doch dazu wäre gar kein Anlass gewesen, findet man in Salzburg.

Bürgermeister sind "Priorität I"

13 Fälle von Bürgermeister-Impfungen gibt es bisher alleine im Bundesland Salzburg. Doch diese dürfen dabei auf vollste Rückendeckung durch den Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und dessen Gesundheitslandesrat Christian Stöckl vertrauen. In einer gemeinsamen Aussendung legen sie Priorisierungsempfehlungen des Bundes so aus, dass Bürgermeister davon an erster Stelle gedeckt sind.

"Wir vertreten den Standpunkt, dass all jene Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die im Rahmen ihrer Aufgabenerfüllung regelmäßig in Seniorenwohnheimen in Kontakt z. B. mit der Heimleitung, dem Personal oder den Bewohnerinnen und Bewohnern sind, sehr wohl unter die Priorität I fallen", heißt es in einem Schreiben an die Ortschefs, das "orf.at" vorliegt.

Dabei müsse man aber dabei achten, dass betroffene Bürgermeister nicht in ihrer Funktion als Bürgermeister geimpft werden, sondern in ihrer Funktion als Rechtsträger der Seniorenheime. Gesundheitsminister Rudolf Anschober sichert den "Vordränglern" auch eine zweite Dosis zu. Sonst wäre die erste eine vergeudete.