Private Jesus-Statue auf Traunstein geköpft

Das private Gipfelkreuz mit geschnitztem Jesus Christus hätte eigentlich eine Überraschung zum 50. Geburtstag eines Kollegen des Gmundner Alpenvereins werden sollen.

Einige Mitglieder ließen es extra für ihn anfertigen, sie investierten mehr als 500 Euro dafür. Eine gravierte Box für Eintragungen sollte ebenfalls laut "OÖN" noch installiert werden. Das Kreuz steht in 789 Metern Seehöhe auf der Nordseite des Traunsteins (Bez. Gmunden).

Böse Überraschung

Als die Kollegen dem Geburtstagskind die Überraschung präsentieren wollten, konnten sie es kaum glauben: Die Christusstatue hatte plötzlich keinen Kopf mehr. Dieser war fein säuberlich abgesägt worden.

"Das Kreuz steht erst seit ca. 14 Tagen. Ein bescheidenes kleines Kreuzerl, auf einem nicht öffentlich begehbaren Weg. Der Weg scheint in keinem Wanderführer auf", sagt Gerhard Böck vom Gmundner Alpenverein.

Er selbst könne sich nicht verstellen, wer diesen Vandalenakt begangen haben könnte. "Wir glauben nicht, dass es ein Jäger war. Obwohl viele Jäger es nicht mögen, wenn in ihrem Revier ein solcher Anziehungspunkt gebaut wird."

"Es ist menschlich schwer vorstellbar, dass jemand so etwas macht", sagt Böck. Der Alpenverein hatte weder Feinde, noch gab es Streitigkeiten. "Es ist schwierig einzugrenzen, wer das war." Auch an ein Zeichen von IS-Anhängern, die ihren Opfern oft den Kopf abschlagen, glaubt Böck nicht.

Auch zuvor Vandalenakte am Traunstein

Diese Enthauptung der Statue war nicht der erste Vandalenakt am Traunstein. Erst vor ein paar Wochen wurde das Gipfelkreuz des 1691 Meter hohen Bergs beschmiert. "Besser brennende Herzen, als erloschene Träume!", war dort in dicken schwarzen Buchstaben zu lesen. Darunter ein Anarcho-Zeichen.

Inzwischen wurde bei der Polzeiinspektion Gmunden Anzeige erstattet.



(rs)