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Prochnow spricht in "Heute" über seinen neuen Streifen

Heute Redaktion
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Das "Boot" katapultierte ihn 1981 von den Untiefen des Atlantiks auf die Hollywood Hills - ab Freitag taucht Jürgen Prochnow in dem Streifen "Die dunkle Seite des Mondes" wieder ab. In einen Sumpf aus Lügen, Gier und Ekstase. Der deutsche Hollywood-Schurke über Macht, Moral und Magic Mushrooms.

Das "Boot" katapultierte ihn 1981 von den Untiefen des Atlantiks auf die Hollywood Hills - ab Freitag taucht Jürgen Prochnow in dem Streifen wieder ab. In einen Sumpf aus Lügen, Gier und Ekstase. Der deutsche Hollywood-Schurke über Macht, Moral und Magic Mushrooms.

"Heute": In der Martin-Suter-Verfilmung sind Sie schon wieder so richtig böse. Machtgeil, skrupellos, sadistisch…

Prochnow: "Ja, mein Charakter ist hoffnungslos verloren." 

"Heute": Wieso macht man Sie gerne zum Schurken?

Prochnow: "Das ist ein Film-Gesetz. Wenn ein Produzent mit dir Geld gemacht hat, wirst du immer wieder für ähnliche Charaktere besetzt. In Wolfgang Petersens Film 'Die Konsequenz', den Bernd Eichinger produzierte, spielte ich einen Homosexuellen. Zwei Jahre später bot Petersen mir dann die Rolle in "Das Boot" an. Aber Eichinger, der inzwischen die Constantin übernommen hatte, war in den Film mit einer großen Verleihgarantie eingestiegen und wollte mich nicht für die Rolle des Kommandanten. Petersen hat sich dann letzten Endes doch durchgesetzt." 

"Heute": Ein Glück. War dieser Film das Ticket in die USA?

Prochnow: "Absolut. Davor war nicht daran zu denken." 

"Heute": Das Erfolgsrezept?

Prochnow: "Die Machart. Und die Aussage. Deutsche Soldaten wurden nicht als Klischeetypen verballhornt. Sie waren Menschen, die einfach nur überleben wollten." 

"Heute": Im neuen Film bricht die Welt eines Staranwalts plötzlich zusammen. Die Moral der Geschichte?

Prochnow: "Es ist nie zu spät, die Kurve zu kriegen. Blank gelingt diese Katharsis, und er bezahlt mit dem Leben. Davor wird er zum Monster. Aber es ist nicht der Trip, sondern er muss erkennen, dass die Ursachen in ihm selbst liegen. Die dunkle Seite seiner Psyche." 

"Heute": Haben Sie ähnliche halluzinogene Erfahrungen?

Prochnow: "Wir haben in den 1960ern Hasch geraucht. Aber Pilze haben mich nie gereizt." 

"Heute": Sie absolvierten eine Banklehre. Hatten Sie auch so größenwahnsinnige Ziele?

Prochnow: "Nein, das hab’ ich nur für meine Eltern gemacht. Den Job hätte ich nie ausgeübt."

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