Fussball

Prohaska verrät die beste Entscheidung seines Lebens

Herbert Prohaska trauert um seine geliebte Schwiegermutter, die 42 Jahre lang bei ihm wohnte. Die ÖFB-Ikone erinnert sich an legendäre Momente.

Erich Elsigan
Herbert "Schneckerl" Prohaska
Herbert "Schneckerl" Prohaska
Imago

Herbert Prohaska ist für den ORF als Fußball-Experte im Einsatz. Nicht in Katar, sondern am Küniglberg. Im Vorfeld der arbeitsintensiven Wochen sprach der Fan-Liebling auf Ö3 über Rainer Pariasek und viel Privates. Der 67-Jährige erzählt von einem schweren Schicksalsschlag – dem kürzlichen Tod seiner Schwiegermutter.

"Mit ihr ist eine riesige Säule weggebrochen. Sie hat bei uns im Haus in Klosterneuburg gewohnt", erzählt Prohaska. "Als wir 1980 nach Italien gingen, ist sie mitgekommen. Unser Angebot war: Komm zu uns und lebe bei uns, so lange du willst. Es wurden 42 Jahre daraus."

Der Ex-Fußballer gesteht: "Das war vielleicht die beste Entscheidung meines Lebens. Sie war für die Kinder da, für die Enkerl, die Urenkerl. Sie hat uns enorm geholfen. Sie wollte nur Kochen, Bügeln und Waschen. Es war ihr Leben, sich um vieles zu kümmern."

Nicht nur im Haus, auch auf Reisen war Prohaskas Schwiegermutter dabei. "Sie wollte immer mal nach New York – insgesamt war sie dann sieben Mal dort. Sie war kein Klotz am Bein, wir nahmen sie überall hin mit."

Die Mutter seiner Frau wurde 91 Jahre alt. "Wenn ich schlafen gehe, muss ich an ihrem Schlafzimmer vorbeigehen. Ich schaute immer rein, ob alles okay ist. Jetzt ist sie nicht mehr da, das ist bitter."

In Prohaskas Erinnerungen lebt sie weiter. "Ich könnte ein Buch über sie schreiben. Wir waren drei Jahre lang in Italien, sie hat aber nie die Sprache gelernt. Trotzdem hat sie immer das bekommen, was sie wollte. Sie hat mal eine Leiter gekauft, daheim ist dann eine Sprosse gebrochen. Sie ging zurück, tauschte sie gegen eine billigere um, bekam sogar Geld zurück – ohne ein Wort Italienisch zu können", lacht die ÖFB-Legende.

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