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Wie steht es um das Projekt Ocean Cleanup?

Heute Redaktion
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Vor und während des Starts des Projekts war der Medienwirbel etwa so groß wie der Plastikstrudel im Meer, den es beseitigen soll. Doch was wurde daraus?

Anfang September verließ die erste Hochsee-Abfallsammeleinrichtung des Projekts The Ocean Cleanup den Hafen von San Francisco. Nach einer Testphase ist die rund 600 Meter lange schwimmende Barriere an ihrem Bestimmungsort angekommen.

Laut dem Meeresbiologen Gerhard Herndl von der Uni Wien funktioniert das System trotz Anfangsproblemen "recht prächtig". Das System 001 wurde erst in Küstennähe eingehend überprüft, denn wie sich die gesamte 600 Meter lange Röhre verhält, war zuvor noch nie getestet worden. "Die Vorversuche wurden nämlich durchwegs mit kleineren Barrieren durchgeführt", sagte Herndl, der Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Vorhabens ist.

Bis zu 60 Anlagen geplant

Seit etwas mehr als vier Wochen ist das System im nördlichen Pazifik rund 500 Kilometer von San Francisco entfernt im sogenannten Great Pacific Garbage Patch im Einsatz. Nicht nur in diesem ozeanischen Kreiselstromgebiet von der dreifachen Größe Frankreichs zirkulieren mittlerweile Unmengen an Plastik.

Das Ocean-Cleanup-Team um den medienwirksam agierenden jungen Niederländer Boyan Slat möchte zukünftig mit bis zu 60 solchen Anlagen die Meere von Kunststoffabfall befreien, der auf und knapp unter der Oberfläche schwimmt. Die Forscher beobachten mittels Drohnen, die von Begleitschiffen aus starten, sowie über eingebaute Kameras, wie der erste U-förmig gegen den Strom ausgerichtete, passiv treibende Prototyp den Müll einsammelt.

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Boyan Slat bei der Präsentation seines Prototyps vor Scheveningen (Niederlande) im Jahr 2016. (Quelle: EPA)

Das Konzept gehe bisher auch auf, "das Plastik sammelt sich wirklich an, und die Lebewesen werden auch nicht geschädigt", sagte Herndl. Lediglich Exemplare der an der Wasseroberfläche treibenden Segelqualle (Velella velella) sammeln sich wie erwartet in größerer Zahl an der Barriere. Diese Art könne diese Ausfälle allerdings leicht kompensieren, so der Biologe.

Eine Frage der Geschwindigkeit

Erst vor wenigen Tagen zeigte sich jedoch, dass bei stärkerem Wind und somit erhöhter Strömung ein Teil des bereits gesammelten Kunststoffes wieder abhandenkam. Ist nämlich der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Barriere und Strömung und damit der Staudruck zu groß, könne sich der etwa drei Meter tief reichende "Teppich" fallweise nach hinten biegen und das Plastik wieder freigeben.

Die Experten steuern jetzt gegen, indem das U an den Enden etwas zusammengezogen wird. Damit werde das System 001 selbst etwas schneller, "und der Unterschied zwischen der Geschwindigkeit des Wassers und der Barriere ist nicht so groß", erklärte Herndl. In den nächsten Wochen werde dann auch erstmals das gesammelte Plastik abgeschöpft und wieder an Land gebracht. Der gesamte Vorgang wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

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