Politik

Pröll als Bruce Willis lässt Stronach schäumen

Heute Redaktion
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Der Grabenkrieg zwischen dem Team Stronach und der ÖVP ist in Niederösterreich voll entbrannt. Nachdem die Partei des Neo-Politikers Frank Stronach erst kürzlich einen Werbespot präsentierte, zogen nun die Anhänger von Erwin Pröll mit einem ebensolchen nach. Deswegen hagelt es nun Beschimpfungen.

"Pröll ist der Meister des Diebstahls. Eigene Ideen hat er nicht. Pröll ist verbraucht, er soll einfach Platz machen", wetter der Pressedienst des Team Stronach. Auslöser dafür ist ein Kinospot der ÖVP, der ausschließlich in Niederösterreich im Vorfeld des Blockbusters "Stirb langsam 5" zu sehen ist. In diesem Filmchen dreht sich alles um Erwin Prölls Glatze mit der Ankündigung, dass man am 3. März die "coolste Glatze des Landes wählen könnte" - und in Kürze der Film mit der "zweitcoolsten Glatze", nämlich der von Bruce Willis, starte.

, die er im Land hinterlassen habe, bevor es wieder Lobpreisungen für Stronach gibt.

"Wahlkampftourist aus Kanada"

Eigentlich unterscheiden sich der ÖVP- und die Team-Stronach-Spots sehr deutlich voneinander, trotzdem wirft das Team Stronach der ÖVP Ideenklau vor und hat gleich eine Empfehlung für die Wähler: "Wer Niederösterreich liebt, darf Pröll am 3. März nicht seine Stimme geben." Die Kritik kann ÖVP-Pressesprecher Martin Brandl nicht nachvollziehen: "Ein Spot entsteht nicht von heute auf morgen und außerdem geht es inhaltlich um ganz etwas anderes."

So oder so, auch die ÖVP hält sich mit deftigen Worten gegen Stronach nicht zurück. So hieß es etwa beim Wahlkampfautakt der Schwarzen von Landesgeschäftsführer Gerhard Karner, Stronach sei ein "Wahlkampftourist aus Kanada" und "politisches Würschtl, ein Frankfurter - weil am 4. März ist der Frank furt. Dann heißt's wieder 'kana da". Stronach wiederum nannte Pröll einen Feigling, Schmähtandler und Verhinderer.

Bizarre Kinospot-Auswüchse

Mit einem etwas großspurig wollte auch das BZÖ im laufenden Kärntner Landtagswahlkampf provozieren. In dem Filmchen, das auch in den Kinos gezeigt werden soll, werden Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) und die Brüder Scheuch zu martialischer Musik in eine Reihe mit Diktatoren wie Hosni Mubarak, Nicolae Ceausescu oder Slobodan Milosevic gestellt.

BZÖ-Spitzenkandidat Josef Bucher wird hingegen mit US-Präsident Barack Obama verglichen, er soll Kärnten am 3. März "befreien". Auch der arabische Frühling muss als Vorlage für die orange "Befreiungsaktion" herhalten. Pech für die Orangen: Erst weigerten sich die Kärntner Kinobetreiber, den Spot auszustrahlen, dann , das den Spot auch aus dem Netz löschen musste.