Szene

"Vorstadtweib" Nina Proll: "Greta ist kein Thema"

Greta Thunberg, Essen in der U-Bahn, Feminismus und Hass im Netz: "Heute" bat Schauspielerin Nina Proll zum Interview ins Belvedere.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Ihr Programm "Kann denn Liebe Sünde sein?" feiert heute im Rabenhof Theater Premiere. Sowohl textlich als auch musikalisch nimmt Nina Proll darin Feminismus, Erotik, soziale Medien und Kunst unter die Lupe. Passend dazu hat "Heute" die Schauspielerin im Belvedere in Wien getroffen. Was für die frischgebackene 46-Jährige eigentlich Sünde ist? "Lügen, das Begehren an sich. Wenn man religiös ist, dann betrifft einen das Thema Sünde. Es gibt aber viele Menschen die nicht mehr religiös sind, die können in dem Sinn garnicht mehr sündigen."

Ein "Croissant" in der U-Bahn essen



Mit ihrer Kritik über das Essverbot in der Wiener U-Bahn sorgte Proll für viel Wirbel, was der Schauspielerin aber nicht schwer im Magen liegt. "Also das steht ja außer Zweifel, dass es lästig ist, wenn jemand neben mir einen stinkenden Kebap isst. Aber was ist jetzt, wenn jemand nichts isst und stinkt. Darf der dann auch nicht U-Bahn fahren? Den Nächsten stört dann das Aussehen von jemanden. Dürfen dann hässliche Menschen nicht mehr U-Bahn fahren, oder dicke Menschen, weil die nehmen ja mehr Platz weg." Was Proll gerne in der U-Bahn essen würde? "Ein Croissant."

"Greta ist kein Thema"



Essen ist im Haus der Wienerin besonders wichtig – nachhaltig und bio muss es sein. Ob Greta Thunberg einen Einfluss darauf hatte? "Greta ist kein Thema, aber Nachhaltigkeit und Klimaschutz natürlich schon. Es beginnt ja damit: Wo kauf ich mein Essen, wo kauf ich mein Fleisch, was mach ich mit meinem Müll. Das versuchen wir unseren Kindern vorzuleben." Bei einem Klimastreik wird Proll aber nicht zu sehen sein. "Da halt ich es wie die Monika Gruber, die sagt, am Freitag gehen die Kinder demonstrieren, gegen ihren eigenen Lebenswandel. Natürlich ist die Absicht eine Gute, aber grundsätzlich ist der Alltag und wie man mit Konsum umgeht entscheidender. Ich find's gscheiter die Kinder gehen in die Schule. Ich bin früher auch demonstrieren gegangen, obwohl wir nicht einmal wussten, warum demonstriert wird. Hauptsache schulfrei."

Humor gegen die Kritiker



Mit ihren Ansichten polarisiert Proll immer wieder – besonders, wenn es um das Thema Feminismus geht. Dafür erntete die Schauspielerin auch in den sozialen Medien ordentlich Kritik. "Manche Menschen erreicht man überhaupt nicht mit dem was man sagt. Das war auch mit ein Grund warum ich dieses Programm gemacht habe. Vielleicht geht's mit Humor. Vielleicht verstehen die Leute dann was man meint. Aber ich habe mich damit abgefunden, dass es Menschen gibt, die komplett anderer Meinung sind." Ihre Art mit dem Hasskommentaren im Netz umzugehen? "Ich lösch das einfach und blockier denjenigen."