Österreich

Pröll, Papst und die Prinzessin - Boltz geht in Pens...

Heute Redaktion
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Er hat Erwin Pröll und dessen Vorgänger immer ins rechte Licht gerückt: Landes-Fotograf Raimund Boltz stieg vor dem Landhaus nun ein letztes Mal in den Wiesel-Bus und verabschiedete sich in den Ruhestand. Für Heute erinnert sich der Purkersdorfer an seine Sternstunden in 30 Jahren.

Seine Ausbeute als längstdienender Landes-Fotograf ist gewaltig: bis zu 24.000 Fotos pro Jahr, darunter Schnappschüsse wie beim Konzert der Zillertaler Schürzenjäger in Wiener Neustadt oder der Empfang im Regierungsviertel, wo der Sekt spritzte und Raimund Boltz (62) zum richtigen Moment blitzte. So ein Foto gelingt normalerweise nicht.

Zu Beginn seiner Karriere 1979 unter Landes-Chef Andreas Maurer arbeitete er mit einer Hasselblad, später dann mit einer Leica. Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen lieferte er mit dem Auto in die Redaktionen. Höhepunkt war die Preisverleihung mit Prinzessin Viktoria und Erwin Pröll 2002 in Stockholm. Als bittersten Moment nennt er den Tod von Liese Prokop: Zwei Tage vorher habe ich sie beim Weltcuprennen am Semmering fotografiert.

Gröbere Pannen blieben ihm erspart. Beim Papst-Besuch hatte er für alle Fälle zwei Kameras umgehängt. Das Foto vom Händedruck vor dem Dom in St. Pölten wäre trotzdem ums Haar misslungen. Bischof Kurt Krenn verdeckte Johannes Paul II, Boltz reagierte, fuhr den Arm aus, Krenn wich zurück - und das Foto war gerettet.

Elisabeth Czastka