Österreich

Promis protestieren fürs AKH

Die Ärzte am Wiener AKH wollen weiter gegen drohende Einsparungen protestieren. Schützenhilfe bekommen sie dabei von Prominenten.

Heute Redaktion
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Als nächsten Schritt soll es kommenden Dienstag (29. November) eine öffentliche Versammlung im Eingangsbereich des Großspitals geben. Daran werden auch prominente Patienten teilnehmen, wie in einer Pressekonferenz nach der heutigen Zusammenkunft mitgeteilt wurde.

Angekündigt sind etwa der Gastronom Attila Dogudan und die ehemalige Politikerin Freda Meissner-Blau. Ex-Rennfahrer Niki Lauda wird eine Videobotschaft senden. Moderiert wird der öffentliche Protest von Moderator Günther Frank. Bereits am Dienstag gab es eine Betriebsversammlung.

Streit um Budget

Grund für die Betriebsversammlung war die Budgetsituation der Medizinischen Universität Wien. Die Med-Uni hat zuletzt wiederholt beklagt, dass ab 2012 Leistungseinschränkungen drohen, wenn der Bund nicht die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellt. Befürchtet wird die Streichung bzw. nicht Nachbesetzung von bis zu 180 der derzeit rund 1.500 Dienststellen. Anfang des Jahres könnte laut Rektor der Med-Uni, Wolfgang Schütz, die Anzahl der Journaldienste um rund 14 Prozent reduziert werden. Er beklagte, dass die steigenden Kosten nicht mehr abgegolten werden.

Verantwortung auch bei Stadt Wien

Ansprechpartner der Universität ist der Bund. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) möchte jedoch auch die Stadt Wien in die Pflicht nehmen. Denn derzeit gibt es mit dieser eine gültige Vereinbarung, die besagt, dass die Kosten für das medizinische Personal von der Uni zu tragen sind. Das Pflege- und Erhaltungspersonal wird hingegen von der Stadt bezahlt, die auch Betreiberin und Erhalterin des AKH ist.

Die große Zahl an Routinebehandlungen hat nach Ansicht des Bundes aber dazu geführt, dass zu wenig Zeit für Forschung und Lehre bleibt. Darum solle, so lautet die Forderung, auch die Stadt hier ihren Beitrag leisten. Wien hat dem Ministerium aber bereits eine Absage erteilt: Man sei nicht bereit, hier einzuspringen. Im Rathaus wurde darauf verwiesen, dass die Medizinische Universität derzeit lediglich 15 Prozent zum AKH-Budgets beitrage. Der Rest werde von der Stadt bzw. vom Gesundheitsfonds finanziert, hieß es.