Politik

Promis werben für Arbeit für Asylsuchende

Heute Redaktion
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Innerhalb weniger Tage haben mehr als 6.500 Personen für die Aufhebung des seit zehn Jahren gültigen Arbeitsverbotserlasses des Sozialministeriums unterschrieben. Die Petition für das Arbeiten-Dürfen von Asylsuchenden läuft noch bis zum 10. November und kann auf der Webseite von SOS Mitmensch www.sosmitmensch.at unterzeichnet werden. Am Wochenende hatte Bundespräsident Heinz Fischer sich dafür ausgesprochen, Flüchtlinge den Zugang zu Arbeit nicht länger zu verwehren.

Innerhalb weniger Tage haben mehr als 6.500 Personen für die Aufhebung des seit zehn Jahren gültigen Arbeitsverbotserlasses des Sozialministeriums unterschrieben. Die , Flüchtlinge den Zugang zu Arbeit nicht länger zu verwehren.

"Jedermann" und viele Prominente mehr unterstützen die Initiative von SOS Mitmensch zur Aufhebung des Arbeitsverbots für Asylsuchende. Sie begründen jetzt, warum ihnen das Arbeiten-Dürfen ein Anliegen ist.

Obonya: "Recht auf Arbeit für jeden"

"Das Recht auf Arbeit sollte immer gelten, für jeden", begründet Schauspieler Cornelius Obonya seine Unterstützung für die Initiative gegen das Arbeitsverbot. "Gerade Asylwerber sollten nicht zu untätigem Warten verdammt sein, sondern sollten sich einbringen dürfen. Das kann, nach menschlichem Ermessen nur positiv sein", so der "Jedermann"-Darsteller der Salzburger Festspiele.

Klammer: "Asylwerbern Chance zur Integration geben"

Für Skilegende Franz Klammer ist es wichtig, "den Asylwerbern eine Chance zu geben, sich in unserem Land integrieren zu können." Eine wichtige Voraussetzung dafür sei der Zugang zu Lehre beziehungsweise Arbeit, so Klammer, daher trete er für eine Arbeitserlaubnis für Asylwerber ein.

Staudinger: "Lasst sie arbeiten!"

Unternehmer Heini Staudinger erzählt, dass seit über einem Jahr eine Familie aus Tschetschenien bei ihm wohnt. "Mama, Papa und fünf Kinder. Wir sind Teil ihres Alltags, sie Teil des unseren. Alles normal. Dass nun die, die so sehr zu uns gehören, justament nichts arbeiten dürfen, ist gelinde gesagt pervers. Sie dürfen nehmen, dürfen aber nicht geben. Diese Situation ist entwürdigend und unmenschlich. Arbeit ist mehr als Geldbeschaffung. Drum: Stoppt diesen Unsinn. Lasst sie arbeiten! Wann? Sofort!", so der Appell des Waldviertler Unternehmers.

Rabitsch: "Beschäftigung hilft"

Ex-Falco-Keyboarder Thomas Rabitsch ist überzeugt, dass ein Zugang zum Arbeitsmarkt hilft, "durch Beschäftigung wieder Struktur in eine schwierige Lebenssituation zu bringen." Das Gefühl, zu etwas gebraucht zu werden, sei für alle Menschen eines der wichtigsten Dinge überhaupt, so der Musikproduzent

Hader: "Verordnetes Nichtstun ist Paradoxon"

Kabarettikone Josef Hader findet es höchst seltsam, dass "seit Jahren Maßnahmen zur Förderung der Integration diskutiert und Staatssekretariate etabliert werden, man aber Asylwerbern nach wie vor das Recht auf Arbeit verweigert." Für Hader ist dieses "verordnete Nichtstun" ein "politisches Paradoxon", denn, so fragt er sich, "was könnte noch integrativer wirken als die sinnvolle Gestaltung des Tagesablaufs, die regelmäßige Teilnahme am sozialen Leben und das gute Gefühl, aus eigener Kraft etwas zu leisten?"

Menasse "Recht nicht gegen Menschenrecht ausspielen"

Autor Robert Menasse warnt davor, Menschenrechte zu untergraben. "Wer Flüchtlingen und Asylsuchenden verbietet zu arbeiten, mag einen Rechtsstandpunkt vertreten - aber er bricht einen Menschenrechtsstandpunkt. Gesetze kann man ändern, aber Menschenrecht bleibt Menschenrecht. Wer Recht gegen Menschenrecht ausspielt, setzt die Aggression derer fort, vor denen Menschen flüchten!", so Menasse.

Rossmann: "Leben selbst in die Hand nehmen können"

Autorin Eva Rossmann unterstützt die Initiative zur Aufhebung des Arbeitsverbots, weil "Menschen nicht nur einen Platz brauchen, an dem sie vor Verfolgung sicher sind, sondern sie auch die Chance brauchen, ihr Leben selbst in die Hand nehmen zu können."

Bock: "Arbeitserlaubnis überfällig"

Und für Flüchtlingshelferin Ute Bock ist klar: "Die Arbeitserlaubnis für AsylwerberInnen ist sehr wichtig und hätte schon längst erteilt werden müssen."