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ProSieben stellt "Reality Queens" vorzeitig ein

Heute Redaktion
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Bild: ProSieben

Kein Glück für TV-Dummchen in Afrika: Nachdem schon RTL mit den "Wild Girls" schlechte Quoten einfuhr, erlitt nun auch der Sender ProSieben mit "Reality Queens auf Safari" Schiffbruch. Nun reagiert der Sender und schon am Donnerstagabend soll das Format vorzeitig zu Ende gebracht werden.

Kein Glück für TV-Dummchen in Afrika: Nachdem schon Schiffbruch. Nun reagiert der Sender und schon am Donnerstagabend soll das Format vorzeitig zu Ende gebracht werden.

Großbusige Blondinen beim Luftblasen absondern vor afrikanischer Kulisse - das ist offenbar kein Fernsehkonzept, das die Zuschauer in Massen anzieht: Nachdem die "Wild Girls" auf RTL quotentechnisch gefloppt sind, beendet nun ProSieben seine umstrittene Show-Reihe "Reality Queens auf Safari" vorzeitig. Wie der Sender mitteilte, wird das Reality-Format schon am Donnerstagabend mit einer XXL-Folge zu Grabe getragen. Ursprünglich waren noch drei Ausgaben der Sendung geplant.

Grund für das vorzeitige Ende ist nicht etwa die anhaltende Kritik an dem Format, sondern schlicht die schlechte Einschaltquote. Am vergangenen Donnerstag wollten nur noch 1,15 Millionen Zuschauer das Elend der eher weniger bekannten Promi-Frauen Micaela Schäfer, Bettie Ballhaus oder "Teppichluder" Janina Youssefian bei ihrem Trip durch Tansania sehen. Die dümmlichen Spielchen lockten in den vergangenen Wochen lediglich 8,2 Prozent der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen vor den Bildschirm.

Das Format hatte ProSieben nicht nur schlechte Quoten eingebracht, sondern auch harsche Kritik. Erst in der vergangenen Woche forderten mehrere Nichtregierungsorganisationen ProSieben in einem offenen Brief auf, die Sendung abzusetzen. Sie warfen der Show vor, Klischees zu bedienen und Afrikaner in rassistischer und diskriminierender Weise darzustellen. RTL hatte mit seinem Pendant "Wild Girls - Auf High Heels durch Afrika" ähnlich wenig Glück wie ProSieben. Der Kölner Sender hatte die Sendung am Ende mit einer Doppelfolge schnell zu Ende geführt.

warf das Handtuch

Das ihre Entscheidung. Sie fühle sich nicht wohl und wolle unter diesen Bedingungen nicht weitermachen - weil sie Kleidung tragen muss.

war nicht nur mit ihrer ständigen Nacktheit bei den Einwohnern in Tansania angeeckt. Als jede der Promi-Ladys den Stammesangehörigen ein Gastgeschenk überreichen sollte, hatte das Model eine gute Idee. "Die tragen doch bestimmt auch Unterwäsche, ich schenke denen einfach einen Slip", erklärte sie und hielt einen goldenen String-Tanga in die Kamera. Die Massaifrau nahm die nette Geste aber eher weniger erfreut auf und lachte peinlich berührt.

Zum Eklat kam es dann, als die Promis den Massai den europäischen Kleidungsstil näher bringen sollten. Micaela zog sich dabei vor den Dorfbewohnerinnen aus. "Wir haben uns erschrocken, als sie sich ausgezogen hat", erklärte eine der Massaifrauen. Sofort warfen sie dem Nacktmodel einen Umhang über. "Nicht so schnell, ich muss mich erst an Textil gewöhnen", protestierte Micaela. "Ich fühle mich extrem eingeschränkt, weil ich nicht so akzeptiert werde, wie ich bin. Ich dachte, hier laufen alle nackig herum, zumindest oben ohne."

Entwicklungshilfe-Organisationen protestierten gegen Ausstrahlung

Darüber hinaus hatte es die letzten Woche Kritik von 22 Entwicklungshilfe-Organisationen an der Reihe gegeben. Das Format verstärke "allgemeinverbreitete Stereotype gegenüber dem ostafrikanischen Land Tansania, schürt gängige Vorurteile und stellt die Menschen des Landes in einer rassistischen und diskriminierenden Form dar", hieß es in dem offenen Brief an den Sender.