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Proteste in Hongkong nehmen langsam ab

Heute Redaktion
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Die seit einer Woche anhaltenden Demonstrationen für mehr Demokratie in Hongkong haben am Freitag nachgelassen. Heftige Regenfälle, wachsender Unmut unter Hongkongern über die Blockade wichtiger Straßen und Erschöpfung der Aktivisten schienen die Stimmung zu dämpfen. Am Rande der Besetzungen kam es zu Angriffen auf Demonstranten

Die für mehr Demokratie in Hongkong haben am Freitag nachgelassen. Heftige Regenfälle, wachsender Unmut unter Hongkongern über die Blockade wichtiger Straßen und Erschöpfung der Aktivisten schienen die Stimmung zu dämpfen. Am Rande der Besetzungen kam es zu Angriffen auf Demonstranten.

Die Zahl der Demonstranten in den Straßen der asiatischen Wirtschafts- und Finanzmetropole ging spürbar zurück. Ob das auch eine Rolle spielte, war offen. Die befürchtete Eskalation in der chinesischen Sonderverwaltungsregion war in der Nacht ausgeblieben, obwohl sich Verwaltungschef Leung Chun-ying geweigert hatte, der ultimativen Forderung der Aktivisten nachzukommen und bis Mitternacht am Donnerstag zurückzutreten.

Die Studenten gingen Konfrontationen mit der Polizei aus dem Weg. Sie machten ihre Drohung, wichtige Regierungsgebäude zu besetzen, nicht wahr. Vielmehr äußerten die Studentenvereinigung und die Occupy-Central-Bewegung ihre Hoffnung auf einen "offenen Dialog". Sie blieben aber bei ihrer Forderung nach einem Rücktritt Leungs.

Die Demokratiebewegung in Hongkong stemmt sich gegen eine von China beschlossene Wahlreform. Zwar soll die Bevölkerung Hongkongs im Jahr 2017 erstmals direkt einen Verwaltungschef wählen dürfen, jedoch will die Staatsführung in Peking die Kandidaten auswählen. Dem derzeitigen Verwaltungschef Leung werfen die Demonstranten vor, Handlanger der chinesischen Führung zu sein, statt sich für die Interessen Hongkongs einzusetzen.

Maskierte attackierten Demonstranten

Wie die Zeitung "South China Morning Post" auf ihrer Webseite berichtete, sei eine Gruppe von 30 maskierten Männern im Stadteil Causeway Bay aufgebrochen und habe angefangen, Barrikaden in der Hennessy Road zu beseitigen.

Es sei zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen den Maskierten, Demonstranten und Polizisten gekommen. Die Polizei habe versucht, die Situation in den Griff zu bekommen. Die Gruppe mit den Maskierten sei daraufhin geflüchtet. Polizisten seien danach kritisiert worden, weil sie bei dem Gerangel mit der Bande niemanden festgenommen hätten. Zuvor war es bereits auf Kowloon im Stadtteil Mong Kok zu Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Demonstranten gekommen.