Österreich

Provisorium seit Ungarn-Aufstand

Heute Redaktion
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Während der Ungarnkrise 1956 stellte die Stadt Traiskirchen Flüchtlingen die ehemalige K&K Kadettenschule als provisorische Unterkunft zur Verfügung. Dieses Provisorium besteht noch heute, 53 Jahre nach dem Ungarnaufstand. Ein Lokalaugenschein.

Derzeit leben 818 Menschen hier. 234 davon sind sogenannte unbegleitete Minderjährige. Viele davon sind sichtlich älter, da sie aber keine Papiere mitführen, genießen sie bis zur Feststellung des tatsächlichen Alters Sonderschutz, erklärt Anstaltsleiter Franz Schabhüttl vom Innenministerium.
Die höchste Zahl an Insassen wurde im Jahr 2002 untergebracht. 1845 Asylwerber drängten sich auf engstem Raum. Heuer lag die Spitze bei 1096. Laut Pakt zwischen Stadt und Innenministerium sollte der Normalstand 300, in Ausnahmefällen 500 Bewohner sein.
Seit 2003 wird die Betreuung von der Firma Homecare organisiert. Für die Sicherheit am offenen Areal ist die Firma SIWACHT zuständig. Die Polizei hat eine eigene Dienststelle am Gelände, nachts versehen hier fünf Beamte den Dienst. Pro Tag fallen etwa zwei Strafanzeigen unter den Asylwerbern an.
Leiter Schabhüttl betont auch den Wirtschaftsfaktor, den das Zentrum für die Region darstellt: 408 Beschäftigte arbeiten hier, fast alle Produkte werden regional eingekauft. Eine Schließung wäre eine Katastrophe für die Stadtgemeinde.