Niederösterreich

Hundert Schafe ohne Betäubung geschächtet 

Der VGT deckte im Juli 2021 einen Schächt-Skandal in NÖ auf. Hunderte Schafe sollen ohne Betäubung geschächtet worden sein. Der Prozess startet jetzt.

Tanja Horaczek
Amtliche Kontrollorgane (wie hier in grau zu sehen) vernachlässigten offenbar ihre Kontrollpflichten und waren während der Übertretungen nicht im Bild zu sehen.
Amtliche Kontrollorgane (wie hier in grau zu sehen) vernachlässigten offenbar ihre Kontrollpflichten und waren während der Übertretungen nicht im Bild zu sehen.
VGT

Vor zwei Jahren deckte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) einen mutmaßlichen Schächt-Skandal in einem Betrieb in Korneuburg auf - mehr dazu hier. Jetzt kommt es am 22. August im Landesgericht Korneuburg zur ersten Hauptverhandlung.

Belastendes Videomaterial

Auf dem Videomaterial vom VGT ist zu sehen, wie bei dem Schächtvorgang kein Tierarzt anwesend war, was gesetzlich allerdings vorgeschrieben ist. Weiters soll nach dem Entblutungsschnitt keine Betäubung gemacht worden sein. Laut VGT soll der Umgang mit den Tieren allgemein grob gewesen sein: Sie werden gezerrt und gestoßen, die Mindest-Entblutungszeit bis zum weiteren Aufschneiden der Tiere wird laut den Videoaufnahmen oft nicht eingehalten.

Protestaktion bei Prozessbeginn

Wie FP-Landesrat Gottfried Waldhäusl damals mitteilte, schächtete man dort im Sommer 2021 offenbar ohne Genehmigung unzählige Schafe ohne die vorgeschriebene Betäubung mittels Bolzenschussgerät. "Im Rahmen einer Kontrolle bei der Tierkörperverwertung Saria ist man darauf gestoßen, dass keinerlei dahingehende Spuren ersichtlich sind", teilte der zuständige Landesrat damals mit.

Zum Prozessstart am 22. August werden VGT-Tierschützer vor dem Gerichtsgebäude für dringend notwendige Veränderungen protestieren.