Österreich

Prozess: Frau (69) stalkte Wiener über 27 Jahre lang

Heute Redaktion
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Stalkerin wurde verurteilt.
Stalkerin wurde verurteilt.
Bild: Picturedesk/Angelika Warmuth

Sie ließ nicht locker, das brachte sie nun vor Gericht: Eine Wienerin (69) soll seit über 27 Jahren einen Mann gestalkt haben. Am Freitag wurde sie zu vier Monaten bedingt verurteilt.

Gspusi mit Folgen: 1990 soll eine Pensionistin (69) eine kurze Affäre mit einem zwölf Jahre jüngeren Mann gehabt haben. Sie konnte es nicht überwinden, dass er sich von ihr trennte. Immer wieder wollte die Frau den Mann zur Rückkehr zwingen. Als sie Wind davon bekam, dass er 2013 eine jüngere Frau geheiratet hatte, wurde aus ihren Belästigungen täglicher Terror.

Die Pensionistin soll mehrmals täglich vor der Wohnung des Mannes aufgetaucht sein. "Sie läutet oder klopft und randaliert vor der Tür. Sie hat den Postkasten kaputtgemacht. Sie leert Mistsäcke vor der Tür aus und versteckt die Fußmatten", so der Betroffene laut ORF Wien im Zeugenstand. "Sie kommt pausenlos und versucht mich und meine Frau auseinander zu bringen. Sie schreit ‚Ich liebe dich, du Trottel!' Ich geniere mich, in so eine Situation gekommen zu sein mit fast 60."

Im Juli passte die mutmaßliche Stalkerin den Wiener vor der Haustüre ab, beschimpfte ihn und seine Gattin und versetzte der Frau mehrere Faustschläge ins Gesicht. Dann zerriss sie ihre Bluse. Die Frau nahm die Szenen mit dem Handy auf. Dann erstattete das Paar Anzeige!

Die Angeklagte fühlte sich am Freitag nicht schuldig. "Ich liebe diesen Mann", rief sie vor Gericht und brach in Tränen aus.

Der Richter verurteilte die Pensionistin wegen Stalkings und Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe von vier Monaten. Das Urteil ist rechtskräftig. Am Weg aus dem Gericht steigerte sich die Frau in eine solche Aufregung hinein, dass die Sicherheitskräfte die Rettung verständigen mussten.

(pet)

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