Österreich

Prozess gegen Ex-Fußball-Präsident

Heute Redaktion
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Bild: GEPA

Einst war er der "Ländle-Hoeneß", nun sitzt Dieter Sperger genau wie der ehemalige Bayern-Boss im Gefängnis: Er soll 1,1 Millionen Euro veruntreut haben. Am Dienstag startete der Prozess.

Einst war er der "Ländle-Hoeneß", nun sitzt Dieter Sperger genau wie der ehemalige Bayern-Boss im Gefängnis: Er soll 1,1 Millionen Euro veruntreut haben. Am Dienstag startete der Prozess.

Blass und gezeichnet von einem Jahr U-Haft trat Dieter Sperger (52) Dienstagnachmittag in Feldkirch (Vorarlberg) vor den Richter. Die Anklage lautet auf Untreue. Der ehemalige Präsident des FC Lustenau soll als Vermögensberater drei Firmen und einen Privatkunden um 1,1 Millionen Euro geprellt haben.

Sein Trick: Gewinne aus Veranlagungen wurden einfach nicht ausbezahlt. Auch die Kicker vom FC Lustenau hatten mit Sperger wenig Freude. So soll der Ex-Präsident durch Umbuchungen ein pralles Bankkonto vorgetäuscht und damit die Erste-Liga-Lizenz erschwindelt haben. Der Schwindel flog auf, der Verein stieg ab.

Die Causa ist aber nicht Teil des Prozesses. Am Dienstag rechtfertigte sich Sperger, er habe 350.000 Euro zu Recht einbehalten. "Das haben mir die Geschäftspartner an Gebühren geschuldet." Dann gab er zu, in einem Polizeiverhör gelogen zu haben.

Sperger wird von Ex-Justizminister Dieter Böhmdorfer vertreten. Dem "Ländle- Hoeneß" drohen zehn Jahre Haft. Um ein Rechtsgutachten einzuholen, wurde der Prozess am Dienstag vertagt.