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"Sie haben ihre Tochter wie einen Hund behandelt"

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Wegen ihrer Liebe zu einem jungen Afghanen sollen Eltern und Bruder eine 15-Jährige gefangen gehalten und schwer misshandelt haben. Selbst der Richter in München war entsetzt.

Ein Prozess gegen eine syrische Familie sorgt derzeit in München für Aufregung. "Wir leben hier in einer Kultur, in der sich jeder verlieben darf. Es gibt in dieser Hinsicht keinen Unterschied zwischen Mann und Frau. Das mag in Ihrer Kultur anders sein", geriet selbst der Amtsrichter in Richtung Anklagebank in Rage. Das berichtet das deutsche Nachrichtenportal "Merkur.de".

Aber was war passiert? Zur Weihnachtszeit 2017 erfuhr die Familie, dass ihre 15-jährige Tochter in einer Beziehung mit einem jungen Afghanen war. Die Eltern waren gegen diese Verbindung und setzten drastische Maßnahmen: Drei Tage lang sollen sie die Schülerin wie ein Tier in der Wohnung gefangen gehalten haben. Sie durfte nur auf dem Boden sitzen, weder essen noch trinken.

"Das ist verachtenswert."

Das Mäderl wurde von der gesamten Familie unter Druck gesetzt. Vater Mohamed S. (66) soll die 15-Jährige sogar gegen den Kopf und ins Gesicht getreten und ihr mit dem Umbringen gedroht haben. Deren Bruder Mohamad und Mutter Rana sollen geholfen haben, eine Flucht des Mäderls zu verhindern.

"Das war Psycho-Folter. Sie haben Ihre Tochter wie einen Hund behandelt. Sie wurde entehrt", wird Amtsrichter Robert Grain weiter zitiert: "Diesen Teilaspekt Ihrer Kultur lehne ich komplett ab. Das ist verachtenswert. Sie sollten sich schämen."

Mädchen bat um Milde

Aus Angst vor weiterer Folter hatte die Jugendliche erst Mitte Jänner ihr Schweigen über die Vorfälle gebrochen. Das Mädchen befindet sich seither in der Obhut nicht näher genannter Personen, wo sie vor ihrer Familie in Sicherheit sein soll.

Die heute 17-Jährige hatte eine persönliche Aussage vor Gericht verweigert, stattdessen aber in einem Brief gebeten, ihre Eltern nicht zu bestrafen. Aus diesem Grund ließ auch der Richter trotz der angelasteten schweren Misshandlungen Milde walten und verhängte nur bedingte Haftstrafen.

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