Österreich

Prozess um 200 Kilo Kokain: Lange Haftstrafen

Heute Redaktion
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Gestern Abend ging einer der größten Drogenprozesse der österreichischen Geschichte zu Ende. Sechs Männer wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, nachdem sie versucht hatten, 204 Kilogramm Kokain durch Österreich zu schmuggeln. Außerdem hatten sie einen verdeckten Ermittler als Geisel genommen.

Die sechs Angeklagten aus Großbritannien, den Niederlanden, Bosnien-Herzegowina und Marokko fassten wegen Suchtgifthandels Freiheitsstrafen im Ausmaß von dreizehn, zwölf, zehn und neun Jahren aus. Sie hatten versucht, 204 Kilogramm Kokain im Wert von 50 Millionen Euro durch den Flughafen Wien-Schwechat zu schleusen und in die Niederlande zu bringen.

Laut Anklage hatte sich ein verdeckter Ermittler als Spediteur getarnt und im Auftrag des Hauptangeklagten eine aus Südamerika nach Belgien verschiffte, aber "verloren gegangene" Lieferung wieder beschafft. Er ließ das Kokain, das in Sporttaschen verpackt und in einer Fracht Kaffee versteckt war, in Kooperation mit den belgischen Behörden nach Österreich bringen, um an die Bande heranzukommen.

Polizist in der Gewalt der Bande
Im Februar flog der Schmuggel bei einer vorgetäuschten Übergabe in einer Lagerhalle in Stockerau auf. Lockvogel war damals ein Polizist, der von einem der Beschuldigten mit einer Pistole bedroht und festgehalten wurde. Das Einsatzkommando Cobra griff dann in einem günstigen Moment zu.

Drei der Angeklagten bekannten sich bei dem sechstägigen Prozess im Landesgericht Korneuburg schuldig, werden aber zusammen mit ihren Komplizen nun mehrere Jahre hinter Gittern verbringen. Das Gericht begründete die verhältnismäßig hohen Strafen mit der enormen Menge des Suchtgifts.

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