Österreich

Prozess um Fake-Picasso-Bilder aus Korneuburg

Fünf Männer müssen sich der Kunstfälschung verantworten. Ihr Geschäft flog auf, weil sie die Werke einem verdeckten Ermittler verkaufen wollten.

Heute Redaktion
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Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) begutachtet die Fälschungen.
Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) begutachtet die Fälschungen.
Bild: picturedesk.com

Originell, aber nicht Original: Der Prozess um die gefälschten Kunstwerke wurde am Dienstag im Landesgericht Korneuburg fortgesetzt. Vier der fünf Beschuldigten saßen auf der Anklagebank. Der Erstangeklagte fehlte, wie schon am ersten Prozesstag, aufgrund eines Aorta-Risses.

Die weiteren Angeklagten seien sich weiterhin keiner Schuld bewusst. Sie hätten alle keine Ahnung von Kunst und bezogen ihr Wissen lediglich aus Wikipedia. Sie gaben an, dass sie davon ausgegangen waren, dass es sich bei den Werken um Originale handelte. Bei einem erfolgreichen Verkauf hätte ihnen eine Provision von 30 Prozent gewinkt. Laut Anklage boten die Männer zehn Gemälde zum Preis von 71 Millionen Euro an. Den dazugehörigen Katalog ließen sie sich in einem Copy-Shop anfertigen.

Über 90 Bilder gelagert

Das Gericht bewilligte ein Scheingeschäft, woraufhin es im Juli 2016 zu einem Treffen mit den Verkäufern und einem verdeckten Ermittler kam. Für den geplanten Verkauf sollen 14 Werke aus Slowenien nach Österreich gebracht worden sein - alle wurden von der Polizei sichergestellt. Bei dem slowenischen Staatsbürger sollen 90 weitere Bilder untergebracht sein - angeblich von Malern wie Klimt, Dali oder eben Picasso.

Laut den Angeklagten, hätten sie die Werke von einem serbischen Diplomaten erhalten. Dieser habe versucht, die Gemälde in ganz Europa anzubringen, hieß es bereits im Juni. (slo)