Österreich

Prozess um Mord nach Sexvideo wurde vertagt

Heute Redaktion
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Ein Sex-Video, mit dem sie ihren Freund erpresste, wurde einer 40-Jährigen zum tödlichen Verhängnis. Mit zwei Messerstichen in den Hals wurde sie von dem gebürtigen Tunesier "in Wut" umgebracht. Im Fall eines Schuldspruchs drohen dem Angeklagten zehn bis 20 Jahre Haft. Der Prozess am Mittwoch wurde aber vertagt, es soll der psychiatrische Zustand des Angeklagten eingehender geprüft werden.

Ein Sex-Video, mit dem sie ihren Freund erpresste, wurde einer 40-Jährigen zum tödlichen Verhängnis. Mit zwei Messerstichen in den Hals wurde sie von dem gebürtigen Tunesier "in Wut" umgebracht. Im Fall eines Schuldspruchs drohen dem Angeklagten zehn bis 20 Jahre Haft. Der Prozess am Mittwoch wurde aber vertagt, es soll der psychiatrische Zustand des Angeklagten eingehender geprüft werden.

Das Paar hatte sich bei einer Drogenberatungsstelle kennengelernt. Die Frau filmte beim Liebesspiel heimlich mit und verbreitete die Aufnahmen dann im gemeinsamen Freundeskreis. Der gebürtige Tunesier geriet über die Schmach "in Wut", wie es laut Anklageschrift hieß. Laut Staatsanwaltschaft hat das spätere Opfer die Videoaufnahmen angefertigt, weil sie Angst hatte, der 45-Jährige könnte sich von ihr trennen. 

Sie drohte dem Mann, das Video weiter zu verbreiten, sollte er sie verlassen. Daraufhin griff er zu einem 15 Zentimeter langen Küchenmesser und stach ihr zwei Mal in den Hals, die 40-Jährige verblutete. Der Täter zeigte sich nach anfänglichem Schweigen geständig, die Tötungsabsicht bestritt er allerdings. Der Mann ist mehrfach vorbestraft, wegen Drogenhandels saß er zuletzt bis Mai 2014 für fünf Jahre im Gefängnis.

Lebenslange Haft droht

Der Prozess wurde am Mittwoch vertagt, weil ein chemisches Gutachten angefertigt werden soll. Der Angeklagte hatte offenbar große Mengen Psychopharmaka zum Tatzeitpunkt konsumiert gehabt. Außerdem hatte ein bereits vorangegangenes Gutachten Schizophrenie diagnostiziert. In Gewahrsam sei er nach seiner Festnahme mit einem Buttermesser auf einen Justizwachebeamten losgegangen und verübte danach einen Suizidversuch. 

Die Verhandlung wird nun am 9. Juni 2016 fortgesetzt. Dem Mann droht nach sechs gerichtlichen Vorverurteilungen lebenslange Haft.

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