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Vater soll sterbende Tochter geschändet haben

Heute Redaktion
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Wagenhausen TG von der Burg Hohenklingen aus gesehen. In der Mitte ehemalige Propstei Wagenhausen.
Wagenhausen TG von der Burg Hohenklingen aus gesehen. In der Mitte ehemalige Propstei Wagenhausen.
Bild: Wikimedia/Adrian Michael, CC BY 3.0

Ein Schweizer soll seine kleinwüchsige Tochter auf grausame Weise getötet haben. Am Freitag steht er deswegen vor Gericht Frauenfeld. Ihm drohen bis 14 Jahre Haft.

Es war ein trauriger Jahresanfang 2016 in Wagenhausen im Thurgau. Am 2. Jänner, um 23 Uhr, wurden die Strafbehörden zu einer Wohnung an der Dorfstraße gerufen. Vor Ort trafen sie auf die Leiche der 25-jährigen Vanessa sowie deren heute 50-jährigen Vater und Kurt R.*, ihren Ex-Freund. Im Gesicht der kleinwüchsigen, lernschwachen Frau waren Spuren von Gewalteinwirkung zu sehen, worauf Ermittlungen aufgenommen wurden. Dabei wurden massivste Verletzungen am ganzen Körper festgestellt. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass Vanessa vermutlich auf grausame Weise getötet wurde – vom eigenen Vater.

Dem Vater, den sie noch gar nicht lange kannte. Erst zwei Jahre vor ihrem Tod lernte sie ihn kennen. Ihre Mutter hatte sich geweigert, die Identität des Vaters bekannt zu geben. Also hatte sich Vanessa selbst auf die Suche gemacht. Das wurde ihr zum Verhängnis. Den Jahreswechsel feierte Vanessa mit Vater und Ex-Freund. Am 2. Jänner war sie alleine mit dem Vater in der Wohnung. Dabei kam es offenbar zum Streit, weil Vanessa gerne Mutter geworden wäre.

Dämonenaustreibung

Der Vater war laut Anklageschrift der Meinung, dass Vanessa von einem Dämon besessen sei. Er habe ihr den Dämon austreiben wollen und sie selbst davon überzeugt, von einem besessen zu sein. Um ihr den Dämon auszutreiben, trampelte er laut Anklage barfuß auf ihrem Körper herum. Das habe er sowohl am 1. Januar, als auch tags darauf getan.

Am 2. Jänner habe sich der Vater sogar gegen ein Bücherregal gestemmt, damit der Druck möglichst stark ausfalle. Vanessa lag jeweils auf dem Bauch. Das Vorgehen wiederholte der Vater mehrere Male am ganzen Körper.

Darm abgerissen

Im Anschuss daran habe sich die Tochter auf den Rücken drehen müssen. Darauf schlug der Mann mit seinen Fäusten und mit einiger Wucht gegen den Oberkörper. Abschließend holte er – um die Wirkung der vermeintlichen Dämonenaustreibung zu verstärken – mehrere Male mit einem Bein Schwung und trat von oben her senkrecht mit voller Wucht gegen den Bauch, wobei er sich laut Anklageschrift erneut am Bücherregal abstützte, um die Tritte mit größtmöglicher Kraft ausführen zu können.

Die brutalen Methoden führten bei der lernschwachen Frau zu schwersten Verletzungen: Der Zwölffingerdarm riss vollständig ab, die Leber war zertrümmert, die rechte Nierenarterie abgerissen. Die Verletzungen führten nicht sofort zum Tode, jedoch zu inneren Blutungen.

Totenfrieden gestört

Trotz schwersten Verletzungen ging Vanessa duschen. Während dem Duschen verlor sie das Bewusstsein, worauf der Vater versuchte, sie wiederzubeleben. Dabei kam es laut Anklage auch zu Schändung und Störung des Totenfriedens, da der Vater begann, intime Stellen des Opfers zu stimulieren, als es bereits im sterben lag oder tot war.

Der Vater des Opfers muss sich am Freitag vor dem Bezirksgericht Frauenfeld verantworten. Der Staatsanwalt fordert eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren wegen (eventual)-vorsätzlicher Tötung, Schändung sowie Störung des Totenfriedens.

* Namen der Redaktion bekannt (jeb/20 Minuten)