Österreich

Prückel-Rauswurf: Lesben-Paar kritisiert ÖVP

Heute Redaktion
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Bild: Heute

Zwei Frauen, die im Jänner wegen eines Kusses aus dem Cafe Prückel geworfen wurden, sind von der Regierung enttäuscht. Auch Amnesty International findet: "Politik ist dazu da, die Bevölkerung zu schützen", AI kritisiert vor allem die ÖVP. Angesichts des Song Contests wolle man sich weltoffen und tolerant präsentieren. Im echten Leben gäbe es aber nur mangelhaften Diskriminierungsschutz.

Zwei Frauen, die im Jänner wegen eines Kusses aus dem Cafe Prückel geworfen wurden, sind von der Regierung enttäuscht. Auch Amnesty International findet: "Politik ist dazu da, die Bevölkerung zu schützen", AI kritisiert vor allem die ÖVP. Angesichts des Song Contests wolle man sich weltoffen und tolerant präsentieren. Im echten Leben gäbe es aber nur mangelhaften Diskriminierungsschutz.
Der Rauswurf eines lesbischen Paares aus dem  Cafe Prückel  sorgte für Unmut in der Bevölkerung und rief auch so manchen Demonstranten auf den Plan. Rund 2.000 Teilnehmer taten ihren Unmut kund und verwiesen darauf, dass ein Kuss zwischen einem gleichgeschlechtlichen Paar keinen Lokalverweis rechtfertigen dürfe. Monate später ist noch immer von keiner Verbesserung des Diskriminierungsschutzes die Rede.

meldeten sich die aus dem Prückel verwiesenen Frauen zu Wort und kritisieren das fehlende Engagement der Regierung. "An der Oberfläche ist alles mit Akzeptanz, Respekt und Toleranz, unter der Oberfläche wird dann hinterrücks der Hass verbreitet", so die betroffene Anastasia Lopez. Sie ist schockiert, dass die ÖVP - während der Eurovisionswoche - eine Novelle des Gleichbehandlungsgesetztes abgelehnt hat.

AI kritisiert die ÖVP

"Zentrale Aufgabe einer Regierung ist, ihre Einwohner vor Menschenrechtsverletzungen zu schützen. Die österreichische Regierung enthält weiter wesentlich betroffenen Gruppen ihr Recht auf ein diskriminierungsfreies Leben vor", so Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty International Österreich. Scharfe Worte gibt es vor allem für die ÖVP. Dass die Volkspartei (wie zuletzt am Reformparteitag) meint, dass sie noch nicht so weit sei, ist für Patzelt kein hinreichendes Argument dafür, bestimmte Personengruppen nicht zu schützen.