Wien

Prüfbericht: Enorme Prämien in Konzernen der Stadt Wien

Der Stadtrechnungshofes bemängelt zu hohe Bonus-Zahlungen in den städtischen Unternehmen. 13 Personen verdienen jährlich mehr als der Bürgermeister.

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Der Stadtrechnungshof kritisiert in seinem neuesten Bericht zu hohe Bonus-Zahlungen und fehlende Prämienrichtlinien in Unternehmen der Stadt Wien.
Der Stadtrechnungshof kritisiert in seinem neuesten Bericht zu hohe Bonus-Zahlungen und fehlende Prämienrichtlinien in Unternehmen der Stadt Wien.
Bild: iStock

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) erhält monatlich 18.183,28 Euro brutto und das 14-mal jährlich. Der neuste Prüfbericht des Stadtrechnungshofbericht zeigt, dass 13 Mitglieder von Wien Holding und Wiener Stadtwerke im Jahr sogar noch mehr verdienen als der Stadtchef. Bemängelt wird, dass Ziele für Prämien in den städtischen Konzernen viel zu niedrig angesetzt sind und dadurch Jahr für Jahr jeder Bonus zu fast 100 Prozent ausbezahlt wird.

Prämien in Höhe von 1,54 Millionen bei Stadtwerken

Statt Prämien für die Erreichung besonderer Leistungen auszubezahlen, scheint es, dass Bonuszahlungen als Gehaltsbestandteil gesehen werden. Wie "Heute" erfuhr, sollen 11 der 13 Spitzenverdiener, die jährlich mehr als der Bürgermeister verdienten, bei den Wiener Stadtwerken beschäftigt sein.

Kritisiert wird vom Stadtrechnungshof, dass es in dem Konzern keine Prämienrichtlinien gibt. Das führte dazu, dass allein im Geschäftsjahr 2018 Prämien in der Höhe von rund 1,54 Millionen Euro ausbezahlt wurden. Ein Jahr darauf waren es bereits 1,68 Millionen Euro. Im Jahr 2020 summierten sich Bonuszahlungen auf 1,78 Millionen Euro. Die absolut höchste Prämie strich eine Person mit 69.800 Euro ein.

Die Wien Holding bezahlte 2018 Prämien in einer Höhe von 1,26 Millionen aus, 2019 waren es 1,42 Millionen. Während der Pandemie 2020 reduzierten sich die hohen Prämien teilweise, beliefen sich aber immer noch auf insgesamt 1,23 Millionen.

Grüne kritisieren "rotes Schlaraffenland"

Eine Provision für einen Abteilungsleiter der Wien-Holding von 15 Prozent auf alle getätigten Bargeschäfte ohne Höchstbegrenzung, kritisiert der grüne Klubobmann und Vorsitzender des Stadtrechnungshof-Ausschusses, David Ellensohn. "Kein Wunder, dass damit die maximal erlaubte Bonus-Zahlung von drei Monatsgehältern überschritten wurde. In der Sitzung nächste Woche wird dieser Spezialvertrag durchleuchtet werden, auch vor dem Hintergrund der Inseraten-Korruptionsaffäre."

Vor diesem Hintergrund empfiehlt der Rechnungshof das Gehalt des Bürgermeisters als Obergrenze zu definieren. Lediglich die Geschäftsführer der Holding sowie der Stadtwerke sollten darüber stehen, nicht jedoch die anderen Führungspositionen. Wettbewerbsbedingte Überzahlungen sollen dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt und dokumentiert werden.

"Der Bericht des Rechnungshofs spricht eine sehr deutliche Sprache: Die Prämienzahlungen laufen bei den Konzernen der Stadt aus dem Ruder. Am Ende verdienen 13 Leute mehr als der Bürgermeister – ohne Genehmigung des Aufsichtsrats. Ein feines rotes Schlaraffenland mitten in Wien" so Ellensohn.

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