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Prügel-Goalie: Jetzt spricht Salzburger Staatsanwalt

Prügel-Tormann Marius Gersbeck will sich nach dem Eklat im Österreich-Trainingslager freikaufen. Doch ihm drohen trotzdem drei Jahre Haft.

Heute Redaktion
Marius Gersbeck
Marius Gersbeck
Imago

In der Nacht zum 16. Juli ist es im Pinzgau zu einer handfesten Auseinandersetzung gekommen. Ein 22-jähriger Einheimischer ist mit schweren Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, erlitt laut Polizeiangaben eine Gehirnerschütterung sowie mehrere Frakturen im Gesicht – nachdem der mittlerweile suspendierte Hertha-Tormann Marius Gersbeck zugeschlagen haben soll.

Der Profi-Fußballer des deutschen Bundesliga-Absteigers besuchte zuvor mit einer Fangruppe das Seefest in Pinzgau. Vor dem Blut soll reichlich Alkohol geflossen sein.

Knapp einen Monat nach der Attacke zeichnet sich nun eine Wende ab. Die österreichischen Behörden ermitteln wegen schwerer Körperverletzung, Gersbeck drohen bis zu drei Jahre Haft. Wie die "Bild" von Anwalt Markus Hausegger, der das Opfer vertritt, erfuhr, könnte es zur außergerichtlichen Einigung kommen.

Hausegger wird zitiert: "Wir sind in Kontakt mit dem Anwalt von Marius Gersbeck und guter Dinge, dass es zeitnah zu einer außergerichtlichen Einigung kommen wird."

Allerdings wird der Fall demnächst der Staatsanwaltschaft Salzburg übergeben. Staatsanwalt Marcus Neher erläutert gegenüber der Bild: "Das österreichische Recht sieht durchaus die Möglichkeit vor, bei Wahrung der Opfer-Interessen ohne Anklage von einer Strafverfolgung zurückzutreten."

Doch Neher betont auch: "Das ist natürlich eine Einzelfall-Beurteilung und hängt auch davon ab, ob das öffentliche Interesse der Strafverfolgung einer solchen Vorgehensweise entgegensteht."

Fakt ist: Sollte sich der Skandal-Goalie zivilrechtlich "freikaufen" und außergerichtlich einigen, drohen ihm - wenn die Staatsanwaltschaft auf ein Strafverfahren besteht - trotzdem bis zu drei Jahre Haft.

Hertha-Boss will Keeper rehabilitieren

Hertha-Boss Kay Bernstein, wie der Skandal-Goalie aus dem Ultras-Umfeld des Klubs, soll sich währenddessen intern um die Rehabilitation des Keepers bemühen. Sollte sich Gersbeck erfolgreich freikaufen, könnte er also schon bald gemeinsam mit Ex-Austria-Stürmer Haris Tabakovic auflaufen. Der Schweizer erzielte jüngst sein erstes Tor für die Berliner nach dem Abschied aus Wien. Aber: Im Klub dürfte Bernstein mit seinem Vorhaben der Rehabilitation auch auf Gegenwind stoßen.