Gesundheit

Psyche stark belastet - Pflanzliche Arzneimittel boomen

Die Corona-Krise belastet die Psyche der Österreicher stark. Pflanzliche Arzneimittel werden in den Apotheken stark nachgefragt: "Wir sind alarmiert."

Heute Redaktion
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Seit März werden deutlich mehr Beruhigungsmittel gekauft. Pflanzliche Arznei kann helfen. 
Seit März werden deutlich mehr Beruhigungsmittel gekauft. Pflanzliche Arznei kann helfen. 
©iStock

Die Corona-Pandemie hat den Apotheken in Österreich einen Ansturm auf pflanzliche Arzneimittel, die bei psychischen Problemen helfen sollen, beschert. Bereits Umfragen haben ergeben, dass die Pandemie und die Einschränkung der sozialen Kontakte die Psyche stark belasten.

Umsatzplus von 25 Prozent

Wie Apotheker und Hersteller der Arzneimittel nun berichten, gab es bei pflanzliche Präparaten, die bei gedrückter Stimmung, Nervosität und Schlafstörungen zum Einsatz kommen, seit März ein Umsatzplus von 25 Prozent.

Hersteller berichten von einem guten Drittel mehr an Umsatz. Bei der Produktion mussten bereits Sonderschichten eingelegt werden. Die Zuwächse überraschen sogar Apotheker, berichtet "Ö3".

"Ganz allgemein sind die Verkäufe für frei erhältliche Beruhigungsmittel in den vergangenen Monaten gestiegen. Wir bemerken das vor allem bei unserem pflanzlichen Beruhigungs- und Einschlafmittel Passedan. Die Absatzzahlen haben sich dieses Jahr so deutlich erhöht, wie wir es nie erwartet hätten", erklärte Fritz Gamerith, Geschäftsführer des Pharmaunternehmens Schwabe Austria, in einer Aussendung.

Unruhe und Angespanntheit

Er und seine Kollegen sind alarmiert: "Es macht sichtbar, dass die aktuelle Corona-Situation für viele Menschen absolut nicht leicht auszuhalten ist und dass die Unruhe sowie Angespanntheit in der Gesellschaft deutlich zunimmt."

Auch Psychotherapeuten beobachten, dass sich der Leidensdruck bei Patienten verschlimmert hat. Vor allem, Depressionen sowie Angstsymptome würden verstärkt auftreten. "Kein Wunder: Kurzarbeit und Angst vor Jobverlust, sozialer Rückzug – diese und eine Vielzahl weiterer sozioökonomischer Faktoren, die aktuell viele Menschen betreffen, wirken sich negativ auf unseren Gemütszustand aus. Depressionen und Angsterkrankungen werden durch die Reduktion der Verhaltensaktivität in ihrer Entwicklung begünstigt. Durch die Covid-Maßnahmen sind diverse Aktivitäten schwieriger durchzuführen und in ihrer Planung unvorhersehbarer", erklärt Simon Zehetner von der VÖPP, der Vereinigung Österreichischer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.

Ängste, Sorgen, Niedergeschlagenheit und Schlafprobleme zeigen sich aber nicht nur bei bereits psychisch Erkrankten verstärkt. Auch für viele an sich gesunde Menschen stellt die Corona-Situation eine ständige Dauerbelastung für die Psyche dar. Und in den Wintermonaten ist die Stimmung generell mehr getrübt.

"Für uns ist dabei besonders bedenklich, dass wir den enormen Anstieg der Nachfrage im Segment der Medikamente für mentale Gesundheit schon seit den Sommermonaten beobachten", sagt dazu Mag. Jutta Werner, Marketingleiterin bei Schwabe Austria.

Kooperation, um Stigma zu bekämpfen

Schwabe hat daher eine Kooperation mit der Vereinigung Österreichischer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (VÖPP) geschlossen, um das Stigma psychischer Erkrankungen zu bekämpfen. Dies sei ein wichtiger Schritt weg von dem Stigma psychischer Erkrankungen hin zu einem verantwortungsvollen und gesundheitsfördernden Umgang mit betroffenen Patienten.

"Ich bin der Überzeugung, dass pharmakologische und psychotherapeutische Behandlung im Idealfall Hand in Hand gehen. Es sind Therapieformen, die sich gut ergänzen. Wir wissen, dass gerade pflanzliche Arzneimittel den Erfolg bei der psychotherapeutischen Behandlung von seelischen Problemen unterstützen können, da sie den Prozess der Psychotherapie weder durch zu intensive Dämpfung noch durch abhängig machende Wirkungen stören", so Dr. Fritz Gamerith.

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.

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