Österreich

Psychotherapeut missbrauchte Patientinnen

In Wien wurde am Dienstag ein Psychotherapeut verurteilt, der monatelang Patientinnen gestalkt haben soll. Mit dreien soll er auch Sex gehabt haben.

Heute Redaktion
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Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Bild: Sabine Hertel - Symbolbild

Ein Wiener Psychotherapeut wurde am Dienstag in Wien schuldig gesprochen ein Autoritätsverhältnis missbraucht zu haben. Er wurde zu einer bedingten Haftstrafe von zehn Monaten verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Therapeut soll seine Patientinnen manipuliert und so zu sexuellen Handlungen gebracht haben. Einer Frau flog der Mitfünfziger sogar in den Thailand-Urlaub nach. Deswegen wurde er auch wegen beharrlicher Verfolgung ("Stalking)" verurteilt.

Flog Patientein in Urlaub nach

Einer Patientin flog der Angeklagte offenbar auf die thailändische Urlaubsinsel Koh Samui nach, stand ihr plötzlich im Frühstücksraum gegenüber. Eine andere Patientin soll er mit in den Urlaub nach Ägypten genommen haben. Dort sollen der Mann, dessen Verlobte und die Patientin zu dritt in einem Hotelbett genächtigt haben.

Übel mitgespielt soll der Mann auch einer AHS-Leherin haben, die sich nach ihrer Scheidung in psychotherapeutische Behandlung begab. Sie hoffte durch die Therapie wieder Vertrauen ins männliche Geschlecht zu finden, sah im Angeklagten eine "Idealfigur".

So hat sie sich strikt an die Vorgaben des Mediziners gehalten und habe auch nichts dabei gefunden, ihren Therapeuten und seine Verlobte in den Urlaub zu begleiten. In einem Hotel in der Wachau soll es dann laut der Darstellung der 32-Jährigen zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Der Mann habe sie um Einverständnis gefragt, sie habe "wie ferngesteuert" zugestimmt.

Über Urteil erbost

Im Anschluss gaben auch zwei weitere Zeuginnen an, der Arzt habe sexuelle Beziehungen zu ihnen unterhalten. In beiden Fällen soll der Therapeut vorgegeben zu haben, die Frauen müssten lernen wieder beziehungsfähig zu sein. Eine mittlerweile 56-Jährige gab an, sie habe das intime Verhältnis im April 2016 abgebrochen. Es handelt sich um jene Frau, der der Mann nach Thailand gefolgt sein soll.

Nach der Urteilsverkündung zeigte sich der schuldig Gesprochene erbost: "Sie sind einseitig", warf er dem Richter vor. Er akzeptiere das Urteil nicht. Er wies auch während der gesamten Verhandlung sämtliche Vorwürfe von sich, es sei mit keiner Patientin zu sexullen Handlungen gekommen. Auch die Staatsanwältin legte Berufung ein. Ihr ist das Urteil zu mild.

Als Therapeut ist Mann bereits seit zweieinhalb Jahren nicht mehr tätig. Das Gesundheitsministerium zog den Mann aus dem Verkehr, belegte ihm mit einem Berufsverbot. Er gehe davon aus, dass der Angeklagte seinen Beruf auch in Zukunft nicht mehr ausüben könne, sagte der Richter am Dienstag.

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