Österreich

Puber stahl sein eigenes Fahrrad: 10 Monate Haft

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Helmut Graf

Puber, Wiens notorischster Sprayer, wird eingesperrt. Der Schweizer muss für zehn Monate hinter Schwedische Gardinen. Allerdings nicht für seine Graffitis, die gefühlsmäßig jede zweite Hausmauer der Stadt zieren. Sondern wegen illegalen Waffenbesitzes und Widerstand gegen die Staatsgewalt.

Puber,, wird eingesperrt. Der Schweizer muss für zehn Monate hinter Schwedische Gardinen. Allerdings nicht für seine Graffitis, die gefühlsmäßig jede zweite Hausmauer der Stadt zieren. Sondern wegen illegalen Waffenbesitzes und Widerstand gegen die Staatsgewalt. 
Der Fall könnte skurriler nicht sein: Bei einer Fahrraddiebstahl-Schwerpunktaktion ertappte die Polizei im April zwei Männer mitten während der Tat. Das glaubten die Beamten zumindest. 

Puber stahl eigenes Fahrrad

Puber, einer der "Täter", konnte vor Gericht am Dienstag glaubhaft vermitteln, dass es sein eigenes Rad gewesen war und er nur den Schlüssel zu seinem Fahrradschloss verloren hatte. Deshalb zogen er und ein Freund mitten in der Nacht los, in der Hand den Bolzenschneider. Am Tag davor hätte er das Rad stehen gelassen, weil er die Nacht über gefeiert hatte und es nicht schieben wollte. Glaubhaft war die Geschichte laut Richterin trotzdem, immerhin war das "Diebesgut" nur rund 50 Euro wert. 

Polizisten mit "Tschetschenen" verwechselt

Als die Beamten die vermeintlichen Raddiebe verhaften wollten, leisteten sowohl Puber als auch der Mitangeklagte heftigen Widerstand. Da beide auch als Securitys gearbeitet hätten, waren sie nicht sicher, wer in der Nacht über sie herfällt. erklärten sie vor Gericht. "Ich wusste nicht, ob das Tschetschenen sind, die uns von der Arbeit kennen und uns ein Messer reinrammen wollen", so Pubers Mitangeklagter laut "ORF". Bei der Verhaftung verletzte Puber einen Beamten durch einen Tritt gegen das Handgelenk. 

Zehn Monate unbedingt

Die Richterin glaubte dem 31-jährigen Sprayer und seinem Freund und sprach sie vom Fahrraddiebstahl frei. Dass Puber allerdings einen Pfefferspray und ein Butterfly-Messer eingesteckt hatte, obwohl gegen ihn ein Waffenverbot besteht, rächte sich. Das Urteil lautete zehn Monate unbedingte Haft - für Widerstand gegen die Staatsgewalt und illegalen Waffenbesitz.