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Pubs sperren auf: Regierung warnt Briten vor Exzessen

Am Samstag durften in Großbritannien nach mehr als drei Monaten die Pubs wieder aufsperren. Experten kritisieren, dass die Lockerungen zu früh kommen.

Heute Redaktion
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Die Pubs in England dürfen wieder öffnen.
Die Pubs in England dürfen wieder öffnen.
picturedesk.com

In England dürfen ab dem 4. Juli wieder Pubs, Restaurants, Friseurgeschäfte und Hotels öffnen. Viele sehen die aktuellen Lockerungsmaßnahmen aber wegen der Infektionszahlen noch kritisch. Experten meinen, die Öffnung würde zu früh kommen. Die Regierung in London warnte unterdessen davor, es im Pub zu übertreiben.

Exzessiver Alkoholkonsum ist tabu. Premierminister Boris Johnson habe die Bevölkerung dazu aufgefordert. sich vernünftig und verantwortungsbewusst zu benehmen, berichtete der "Guardian" aus einer Pressekonferenz in London. Das Land sei längst noch nicht über dem Berg.

Großbritannien habe nach einem laschen Umgang zu Beginn der Pandemie große Anstrengungen zur Eindämmung unternommen. Jetzt müsse sich aber auch das wirtschaftliche Leben wieder normalisierten, meinte Johnson. Dennoch warnte er: "Das Virus ist immer noch unter uns." Sollte die Situation nochmals außer Kontrolle geraten, werde "diese Regierung nicht zögern, die Bremsen zu ziehen." 

Gäste müssen Kontaktdaten angeben

Auch der britische Gesundheitsminister Matt Hancock fand klare Worte. Betrunkene Randalierer würden festgenommen, soll er gegenüber dem Boulevardblatt "Daily Mail" betont haben. Gäste müssen beim Eingang ihre Kontaktdaten angeben. Menschenansammlungen an der Schank sind nicht erlaubt. Es gilt die Ein-Meter-Abstand-Regel. Die Polizei hat die Zahl ihrer Einsatzkräfte stark erhöht.

"Ich bin kein Spielverderber, aber das Virus kann immer noch töten. Ich will nicht, dass Bars und Kneipen wieder schließen müssen. Ich liebe es, in die Kneipe zu gehen und ein oder zwei Bier zu trinken", meinte Hancock. Solle es jedoch nötig sein, werde er nicht davor zurückschrecken, die Betriebe wieder zu schließen.

Einige bezeichnen die Lockerungen als "verantwortungslos". Laut den Zahlen der Johns-Hopkins-Universität gibt es Großbritannien knapp 286.000 Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, mehr als 44.200 sind gestorben.

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