Österreich

Puch 500 nach 49 Jahren wieder da

Heute Redaktion
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Nach 49 Jahren bekam Sofie Magnet ihr Auto zurück. Ein Fischer entdeckte das Wrack nur, weil wegen des Hochwassers ein Stausee abgelassen werden musste.

Es ist die wohl abgefahrenste Autostory des Jahres – mit filmreifem Plot: 1969 stiehlt ein Berufskrimineller der jungen Angestellten Sofie Magnet ihr erstes Auto – "weil ich eine Spritztour machen wollte", so der Mann später.

In Italien wird er drei Wochen nach dem Coup festgenommen, in Klagenfurt vor Gericht gestellt und zu einer Schadensersatzzahlung an die Besitzerin verdonnert. Helmut R., der fürchterliche Überfälle in Wien verübte, wurde zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt. "Daher hat er mir nie einen Groschen bezahlt", so die heute 69-Jährige. "Er hat auch nie verraten, was er mit dem Auto angestellt hat – bis zu seinem Tod nicht. Er wurde von einem Mithäftling erschlagen", weiß die Kärntnerin.

Nun führte aber das Schicksal Regie: Wegen des Hochwassers in Kärnten musste der Stausee in Völkermarkt abgesenkt werden. Unweit der Draubrücke entdeckte ein Fischer den Puch im Schlamm. "Die schwarzen Nummerntaferln waren noch dran, der Schlüssel steckte, meine Handschuhe lagen noch drin", sagt Sofie Magnet zu "Heute" – und wird leicht nostalgisch: "Ich weiß noch genau: Mein Puch 500 war moosgrün, hatte 16 PS und kostete 15.000 Schilling – damals eine Menge Geld, aber ich brauchte ein Auto, um zur Arbeit zu kommen."

Heute wird der einst flotte Flitzer abgespritzt: "Es sind Tausende Muscheln drauf, aber er riecht sogar noch nach Benzin", schildert Magnet. Gas geben kann sie trotzdem eher nicht mehr damit.