Österreich

Pühringer: "Müssen härter durchgreifen"

Heute Redaktion
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ÖVP-Chef fordert im Heute-Talk verpflichtenden Gemeinschaftsdienst für junge Problem-Migranten. Der Spitzenkandidat für die Landtagswahl garantiert jedem Jugendlichen in OÖ einen Ausbildungsplatz

Herr Landeshauptmann, warum soll ein 16-jähriger Erstwähler im Herbst der ÖVP seine Stimme geben?

Pühringer: Ich führe die Diskussion in der eigenen Familie, da meine Kinder Katharina und Josef Jungwähler sind. Denen sag ich: Die ÖVP setzt sich optimal für Jugendliche ein, damit sie einen Ausbildungsplatz und Job bekommen. Wir engagieren uns auch aktiv in der Ausländerfrage. Meine Kinder klagen oft, dass sie in der Schule angerempelt werden und da zu wenig hart durchgegriffen wird.

Kann die ÖVP jedem Jugendlichen die Garantie auf einen Ausbildungsplatz geben?

Die geben wir. Wir können jedoch nicht garantieren, dass jeder Jugendliche seinen Lieblingsplatz bekommt.

Zur Ausländerfrage. Was will die Volkspartei konkret gegen Integrationsprobleme unter Jugendlichen tun?

Ich bin kein Ausländerfeind, aber wir müssen deutlich machen, dass jemand, der Gast in Oberösterreich ist, sich auch an Regeln halten muss. Da werden wir härter durchgreifen müssen als bisher.

Heißt das auch mehr Strafen?

Von Strafen halte ich wenig. Aber sie müssen dort greifen, wo das Ermahnen nicht zum Erfolg führt.

Wie könnte so eine Strafe ganz konkret aussehen?

Warum sollen solche Jugendliche, die sich nicht ordentlich verhalten, nicht im Gemeinschaftsdienst tätig sein und in Städten und Gemeinden beispielsweise Grünflächen säubern?

Höre ich da eine inhaltliche Annäherung an die FPÖ heraus?

Nein. Das war schon immer die Position der ÖVP.

Gibt es nach der Landtagswahl eine schwarz-grüne Mehrheit, ist dann eine Neuauflage der Koalition fix?

Eine Automatik gibt es keine. Die Koalition ist eine Möglichkeit, aber ich schließe als Demokrat vor der Wahl keine Partei von der Zusammenarbeit aus - außer die Kommunisten, das wäre ein weltanschaulicher Salto mortale. Ob man mit jemandem zusammenarbeiten kann, zeigt sich daran, ob man nach der Wahl ein gemeinsames Regierungsprogramm finden kann.

J. Tröbinger